Schläuche, Infusionen, jede Menge Apparate hängen an der 30-jährigen Patientin. Sie ist an eine Lungenmaschine angeschlossen, die muss gleich mit. Das achtköpfige Team aus Anästhesist, Notärztin, Intensivpfleger, Sanitäterin und Techniker ist hochkonzentriert: jetzt bloß keine Fehler machen.
"Eins, zwei, drei", Notärztin Kirsten Hubbens gibt das Kommando. Die Patientin landet sicher auf der Transportliege. "Wir machen das schon routiniert, weil wir Patienten mit diesem Verfahren auch aus anderen Kliniken abholen", erzählt Intensivmediziner Dr. Bastian Huschens.
Feuerwehr und Rettungsdienste helfen
Der Patientin geht es gut, sie bekommt von all dem nichts mit, weil sie unter Narkose steht. Trotzdem ist der Transport kein Spaziergang. Behutsam schiebt das Team die Patientin vor dem Krankenhaus in das Intensivpflegemobil. Nonstop fahren Rettungswagen der Malteser und eines privaten Unternehmens vor. Auch die Duisburger Feuerwehr unterstützt. Wer weniger krank ist, muss etwas warten, wie Sigrid Limprecht. "Ich bin seit einer Woche stationär, aber bin gut vorbereitet worden, trotzdem ist es aufregend".
Babys verschlafen Transport
Ein zehn Tage alter Säugling schläft auf der Kinderherz-Chirurgie selig im Inkubator. Das Kind ist gerade operiert worden, weil es einen Herzfehler hat. Nebenan bereitet Chefarzt Gleb Tarusinov mit einer Kinderkrankenschwester den Transport des letzten kleinen Patienten vor. "Ich bin froh, dass wir nicht so sehr kranke Patienten haben, die sehr viel Intensivsupport brauchen", sagt der Herzspezialist für Kinder.
Umzug ein Jahr geplant
Großes Aufatmen auch bei Projektkoordinator Marco Bergmann. Ein Jahr hat er zusammen mit seinem Team den Umzug geplant. 3.000 medizinische Geräte und 900 Umzugskartons sind schon drüben im Neubau am Evangelischen Klinikum Nord.
Der große OP-Roboter zieht in den nächsten Tagen mit einem Spezialtransporter um. Aber schon am Abend sind die anderen Operationssäle und das neue Herzkatheterlabor wieder voll funktionsfähig. "Cool, aber ich habe damit gerechnet - solange wie wir geplant haben", freut sich Marco Bergmann.
Neuer Standort moderner
Mit dem Umzug des Herzzentrums Duisburg nach 35 Jahren beginnt jetzt eine neue Zeit: Robotische Herzchirurgie, ein neues Herzkatheterlabor und ein größeres Kinderherzzentrum - das Evangelische Klinikum Niederrhein hat sich für die Zukunft aufgestellt. Eine Herzenssache - das zeigen heute auch die dicken roten Herzchen-Luftballons, die vor dem Krankenhaus im Wind schaukeln.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Herzzentrum Duisburg
- Projektkoordinator Marco Bergmann
Über dieses Thema berichten wir am 3.12.2024 auch in der Lokalzeit im WDR Fernsehen.