Im Hagener Stadtteil Altenhagen hatten zum Teil vermummte Jugendliche kurz vor Mitternacht Straßenbarrikaden aus Waschmaschinen, Mülltonnen und Sperrmüll errichtet, mit Benzin übergossen und angezündet. Als später ein Streifenwagen dort ankam, wurden Böller und Raketen auf die Polizisten gerichtet. Verletzt wurden sie glücklicherweise nicht.
Ähnliche Szenen gab es auch in Dortmund. An der Möllerbrücke, wo es in der Vergangenheit immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben hatte, wurde ein Mannschaftswagen der Polizei mit Feuerwerk beschossen. Am Ostwall beobachtete ein WDR-Reporter zufällig, wie eine Feuerwerks-Batterie umfiel und seine Munition in Richtung von Menschen und Taxis schoss.
In Unna wurde kurz nach Mitternacht ein zweijähriger Junge durch einen Böller schwer verletzt. Seine Eltern wollten mit ihm auf der Straße den Jahreswechsel feiern, als dem Kind ein Sprengkörper in die Kapuze flog, der sofort detonierte. Das Kind erlitt Verbrennungen am Hinterkopf und kam in eine Unfallklinik.
Die Dortmunder Innenstadt war zur Böllerverbotszone erklärt worden. Viele hielten sich aber nicht daran und bekamen Platzverweise. In der ganzen Region gab es außerdem zahlreiche Anzeigen und sogar eine Festnahme. Dennoch bezeichneten die meisten Städte den Silvesterabend als "weitestgehend friedlich". Die Zahl der Rettungskräfte war zum Jahreswechsel überall deutlich erhöht worden.
Über die Silvesternacht im östlichen Ruhrgebiet berichten wir in der Lokalzeit aus Dortmund am 02.01.2023 auch auf WDR2 und im WDR-Fernsehen.