Nicht mehr füttern: Nutrias zerstören Ufer der Ruhr

Stand: 28.07.2022, 15:58 Uhr

Der Ruhrverband sorgt sich um eine schnell wachsende Population von Nutrias. Ufer und Dämme können durch sie unsicher werden. Die Biberratten leben unter anderem am Baldeneysee.

Seit Jahren gibt es immer mehr Nutrias an den Stauseen im Ruhrgebiet. Das liegt unter anderem auch daran, dass die kleinen Nager mit Möhren, Äpfeln oder anderen Snacks gefüttert werden. Dadurch sind sie mittlerweile sehr zutraulich geworden und lassen sich sogar von Menschen streicheln.

So beispielsweise auch am Baldeneysee in Essen. Jetzt warnt der Ruhrverband vor dem Füttern der Nager und will "Füttern-verboten-Schilder" aufstellen. Denn sie können die Ufer und Dämme untergraben und dafür sorgen, dass sie nicht mehr sicher sind. Außerdem zerstören sie Lebensräume anderer Tiere - Vögel müssen sich beispielsweise neue Brutplätze suchen.

"Meditativ, entspannend, einfach friedlich"

Rund um den Baldeneysee gibt es Menschen, die die Biberratten gerne füttern. Unsere WDR-Reporterin Nathalie Arendt hat jemanden getroffen, der das regelmäßig macht. Diese Person möchte nicht genannt werden, sagt aber, dass das Füttern der Nutrias "meditativ, entspannend und einfach friedlich" sei.

Die Tiere selbst kennen mittlerweile keine Distanz mehr. Und gerade das kann auch gefährlich für Menschen werden. Nutrais können Salmonellen und Streptokokken übertragen. Ziel ist es deshalb, die Nutrias nicht weiter anzulocken und die Population einigermaßen klein zu halten.

Nutria-Plage ist bekannt

Denn wenn die Nutrias sich zu stark vermehren, müssten sie gejagt werden und das möchte im Ruhrverband aktuell niemand. Die Biberratten dürften offiziell geschossen werden. Jäger haben bereits Rekordzahlen an erlegten Tieren gemeldet. Allein im vergangenen Jahr wurden landesweit 27.000 Tiere erlegt.

Über dieses Thema berichten wir am 28. Juli 2022 im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Ruhr, um 19.30 Uhr.

Weitere Themen