Wochenlang hatten Einzelhändler und Anwohner protestiert und tausende Unterschriften gegen die neue Verkehrsführung auf der Rüttenscheider Straße eingereicht. Genützt hat es nichts. Der Stadtrat hat sich mehrheitlich dafür entschieden.
Das neue Konzept sieht vor, den Autoverkehr weiter zu verbannen. Ziel ist es, dass täglich nicht mehr 12.000, sondern nur 4.000 Autos über die Rüttenscheider Straße rollen. Dafür wird ein Teil der „Rü“ zur Einbahnstraße und der Verkehr in Seitenstraßen abgeleitet.
Vorfahrt für Radfahrer
Seit drei Jahren haben Fahrräder auf der Straße Vorfahrt, seitdem geraten Fahrrad- und Autofahrer immer wieder aneinander. Die Stadt will mit dem Konzept das Klima verbessern.
In der Nacht und an Sonn- und Feiertagen soll ein kleiner Abschnitt sogar vollständig für den Autoverkehr gesperrt werden. Damit will die Stadtverwaltung auch gegen Autoposer vorgehen, die gerne ihre PS-starken Motoren dort aufheulen lassen.
Die SPD befürchtet jetzt, dass Autofahrer die Rüttenscheider Straße meiden, statt dessen auf Parallelstraßen ausweichen und dort Staus und Abgase verstärken.
Deal zwischen Essen und Deutscher Umwelthilfe
Die Fahrradstraße ist Teil eines Deals, den die Stadt Essen, das Land NRW und die Deutsche Umwelthilfe im Jahr 2019 ausgehandelt hatten: Die Umwelthilfe hatte die Stadt verklagt, weil Emissionswerte dort regelmäßig überschritten wurden.
Um Dieselfahrverbote - unter anderem auf der stark befahrenen A40 abzuwenden, hat sich Essen bereit erklärt, Luftschutzmaßnahmen im angrenzenden Rüttenscheid zu ergreifen.