Baby in Essen im Bus geboren 02:25 Min. Verfügbar bis 10.07.2025

Mutter bringt Kind im Linienbus zur Welt: Kritik am Busfahrer

Stand: 10.07.2023, 19:54 Uhr

In Essen ist ein Kind in einem Bus der Ruhrbahn zur Welt gekommen. Die Mutter wirft dem Fahrer vor, nicht angemessen auf die Situation reagiert zu haben.

Das Kind kam am Busbahnhof in Essen-Steele zur Welt. Die Mutter wollte eigentlich von Zuhause aus mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus. Der Vater rief deshalb den Notruf. Doch das Paar bekam keinen Krankentransport - und musste mit dem Bus fahren.

"Da die Fruchtblase nicht geplatz war, gab es keine Indikation für einen Rettungswagen und Notarzt. Man kann dann in dieser Siituation trotzdem gut zum Krankenhaus fahren, um das Kind dort zu gebären", so ein Sprecher der Feuerwehr Essen.

Mit dem Linienbus zum Krankenhaus

Die Einsatzkräfte kamen erst nach der Geburt dazu. | Bildquelle: IMAGO/imago/CHROMORANGE

Doch ein Auto hat die Familie nicht, deswegen nimmt sie den Bus. Und dann geht plötzlich doch alles ganz schnell: Am Nachmittag wird ein Rettungswagen mit Notarzt zum Bahnhof Steele gerufen, weil dort ein Kind zur Welt gekommen sei.

Der Bus stoppte aufgrund der spontan einsetzenden Wehen an der Haltestelle Steeler-Bahnhof. Von dort ging es dann per Noteinsatz ins Krankenhaus. "Der vier Tage alte Milan ist glücklicherweise wohlauf", erzählt Alexander Skopek, ein Freund der Familie.

Vorwurf gegen Busfahrer

Gegen den Busfahrer erhebt die Familie des Neugeborenen trotzdem Vorwürfe. Er hätte schon früher anhalten müssen und nicht erst an der Endhaltestelle. Außerdem hielt der Bus zwischen einem Büdchen und einem Treppenaufgang - die Tür habe der Fahrer sperrangelweit offen stehen lassen.

Die junge Mutter ist durch die Geburt im Bus traumatisiert. In einer Sprachnachricht schildert sie, wie schlimm die Situation für sie gewesen sei: "Dass der Busfahrer mir keine Prvatphäre geschenkt hat, in dem Moment und den Bus nicht verlassen hat und sich mit einem Kollegen unterhalten hat, obwohl ich da ohne Hose lag."

Die Ruhrbahn wollte dem WDR zu dem Vorfall kein Interview geben. Man werde den Vorfall zuerst intern aufarbeiten.

Über das Thema berichtet die Lokalzeit Ruhr am 10.07.2023.