"Das große Chaos ist ausgeblieben", sagt Jonas Tepe, Sprecher der Polizei Duisburg. Dabei war es ein Wochenstart, auf den viele Berufspendler mit Sorge geblickt haben: A40-Sperrung und dann noch eine wichtige innerstädtische Nord-Süd-Verbindung dicht.
Auch Schleichwege verstopft
Die Folgen bekommen vor allem die zu spüren, die heute morgen von Rheinhausen aus über Stadtstraßen auf die rechte Rheinseite wechseln wollen: Nicht nur auf den Hauptstraßen geht es kaum voran: Auch die Schleichwege sind verstopft.
"Katastrophe!", schimpft der Fahrer eines Transporters. Schon vor einer Stunde hätte er auf einer Baustelle sein müssen. Und eine Autofahrerin verdreht die Augen: "Dabei bin ich schon eine halbe Stunde früher losgefahren!"
Home-Office statt Stau
Im rechtsrheinischen Stadtgebiet und auf den Autobahn-Ausweichstrecken fließt der Verkehr besser. Es gibt kaum mehr Stau als an einem normalen Herbst-Montagmorgen. "Offenbar sind viele heute im Home-Office geblieben oder haben sich auf die Sperrung eingestellt", mutmaßt Polizeisprecher Jonas Tepe.
Bis kommenden Montagmorgen (06.11.23) wird die A40 zwischen der Anschlussstelle Rheinhausen und dem Kreuz Duisburg gesperrt bleiben. Der Grund ist eigentlich ein erfreulicher: Die neue Rheinbrücke ist fertig, die Fahrspuren müssen nun von der alten Rheinquerung umgelegt werden.
LKW-Waage wird abgebaut
Gleichzeitig wird die LKW-Waage abgebaut, die in den vergangenen fünf Jahren Brummis über 40 Tonnen vollautomatisch aus dem Verkehr gezogen hat. So sollte verhindert werden, dass die marode alte Rheinbrücke womöglich vorzeitig komplett hätte geschlossen werden müssen.
Auf beiden Seiten der Brücke galt Tempo 40 – das ist künftig vorbei. Das Arbeitspensum für die zehntägige Sperrung hält Roland Nolte von der Krefelder Niederlassung der Autobahngesellschaft für "ehrgeizig".
Umleitungen gehen ins Geld
Die Sperrung der A40 belastet auch den gewerblichen Güterverkehr. Der Duisburger Spediteur Jochen Köppen freut sich zwar auf die neue Brücke – aber die aktuellen Umleitungen gehen ins Geld: "Wir rechnen mit etwa 20.000 Euro Mehrkosten für die vier Werktage in dieser Woche", sagt Köppen. 30 bis 40 mal pro Tag müssten seine Flüssigchemie-LKWs den Rhein kreuzen.