Stahl-Container an Stahl-Container, teilweise gestapelt. Ein Technikteam der deutschen Oper am Rhein versucht vergeblich, die korrodierte Tür eines der 160 Überseecontainer zu öffnen, die auf dem Gelände des Duisburger Produktionszentrums stehen. Es geht nur mit Gewalt. Die einst schwarz lackierten Metallstangen leuchten knallig orange. Alles ist verrostet, riecht moderig.
„Das ist das Bühnenbild der Oper Aida“, sagt Alexandra Strampler-Brown. „Das ist schade. Das war eine schöne Produktion.“ Für die geschäftsführende Direktorin und ihr Team offenbart sich nun das, was alle längst befürchtet haben. „Man sieht an der Decke dieses Containers, wie von oben die Feuchtigkeit reinkommt." Insgesamt 70 bis 90 Produktionen stehen in Kälte und Nässe.
Mitarbeiter wünschen sich neues, gutes Lager
In der Werkstatt des Produktionszentrums hat Kulissenmalerin Ewa Klausmann mit einer Technik aus grüner Farbe und glänzender Lasur eine Leinwand bemalt, die nun so aussieht, als sei sie gefliest. Ewa und ihre Kollegen fertigen hier jährlich elf Neuproduktionen für Oper und Ballett.
Politik diskutiert über neues Hochregallager
Derzeit diskutiert die Politik über ein geeignetes Hochregallager für rund 18 Millionen Euro auf Duisburger Stadtgebiet. Soll dort auch der Kostümfundus aus dem Untergeschoss des Opernhauses in Düsseldorf untergebracht werden, würde der Bau rund 23 Millionen kosten. In der Beschlussvorlage für den Düsseldorfer Stadtrat heißt es, dass die Arbeitsbedingungen in diesem Fundus ebenfalls desolat seien und nicht den derzeitigen Anforderungen entsprächen.
„Wunderbar wäre es natürlich auch, wenn wir all unsere Lager zusammenziehen können, zu einem großen Zentrallager", hofft der technische Direktor Phillip Raabe bei einer Begehung des Außenlager in Düsseldorf-Rath. Auch hier gammeln Kulissenteile, Requisiten und Bühnenbilder, da auch die rund 10.000 Quadratmeter alten Hallen marode und teilweise undicht sind.
Bauarbeiten könnten Ende 2025 beginnen
Wenn sich die Städte Düsseldorf und Duisburg sowie der Aufsichtsrat der deutschen Oper am Rhein schnell einigen, könnten die Bauarbeiten bereits Ende 2025 beginnen. Bis dahin heißt es für die Kreativen wie Ewa Klausmann weiter improvisieren, wenn Bühnenteile kaputt gehen. „Ich mache sie dann natürlich wieder neu. Mit dem gleichen Herzblut.“
Unsere Quellen:
- Deutsche Oper am Rhein
- WDR-Reporterin vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR in der Lokalzeit aus Duisburg am 28.03.2024.