ThyssenKrupp: Stahlarbeiter versperren den Weg zur Zentrale

Stand: 12.09.2024, 07:55 Uhr

Bei ThyssenKrupp ist die Stimmung angespannt. Die Mitarbeiter blockieren zeitweise die Zufahrten zur Zentrale in Essen.

Vor der Aufsichtsratsitzung bei ThyssenKrupp wollen die Stahlarbeiter ihrem Ärger mit einem Protest Luft machen. Einige blockieren seit dem Morgen die Zufahrten zur Zentrale. Zumindest zeitweise. Sie wollen so verhindern, dass die Manager hineinkommen.

Beschäftigte, die am Morgen in die Zentrale wollen, sind zum Teil genervt, an manchen Stellen gab es auch Wortgefechte.

Hauptthema ist die geplante Verselbstständigung der Stahlsparte. Dort sind 27.000 der rund 100.000 ThyssenKrupp-Mitarbeiter beschäftigt, die meisten davon an Standorten im Ruhrgebiet.

ThyssenKrupp: Stahlarbeiter protestieren vor Zentrale WDR Studios NRW 12.09.2024 00:46 Min. Verfügbar bis 12.09.2026 WDR Online

Verkauf der Stahlsparte umstritten

ThyssenKrupp-Chef Miguel Lopez will die Sparte zur Hälfte an einen Investor verkaufen und vorher deutlich verkleinern. Betriebsräte und Gewerkschafter fürchten, dass dabei Tausende Arbeitsplätze wegfallen könnten – etwa im Hauptwerk in Duisburg. Sie werfen Lopez vor, besonders kompromisslos vorzugehen.

Kern des Streits ist die Frage, wie viel Geld der Mutterkonzern ThyssenKrupp seiner Tochter auf dem Weg in die Selbstständigkeit mitgibt, damit diese etwa Investitionen oder Pensionen künftig selbst zahlen kann. Vertreter der Arbeitnehmer fürchten, Lopez wolle seine Tochter möglichst günstig loswerden.

Vor zwei Wochen war auch Sigmar Gabriel als Vorsitzender des Aufsichtsrates zurückgetreten.

Unsere Quellen:

  • WDR Reporter vor Ort
  • IG Metall