Wie ein gigantischer Weihnachtsbaum leuchtet die alte Brückenkonstruktion den Autofahrern entgegen. Seit Jahren wird hier mit großem Gerät die neue A40-Rheinbrücke aufwändig gebaut. Für die Duisburger ist die weihnachtliche Beleuchtung schon fast versöhnlich. "Ich habe den direkten Blick aus meinem Wohnzimmerfenster - das sieht abends richtig toll aus," erzählt eine Anwohnerin.
Weihnachtlicher Gruß an Autofahrer
Die Idee stammt vom Niederländer John Priest und seinen Mitarbeitern, die für den Abriss der alten Brücke zuständig sind.
"Wir wissen, dass so eine Brücke auch immer mit Gefühlen verbunden ist. Wir wollten mit der Beleuchtung einen weihnachtlichen Gruß senden" John Priest, Ingenieur
Vögel verlieren die Orientierung
Aber nicht bei allen sorgt die Beleuchtung für warme Gefühle. Am Wochenende trudelte ein Brief der Stadt Duisburg bei dem Demontage-Unternehmen ein. Darin der Hinweis, dass das gegen den Artenschutz verstoße. Vögel könnten sich durch die Beleuchtung verletzen oder sogar sterben. Auch Ornithologe Tobias Rautenberg teilt diese Meinung:
"Vögel orientieren sich nachts an Sternbildern. Dementsprechend werden sie von künstlichen Lichtquellen angezogen und können dagegen prallen." Tobias Rautenberg , Ornithologe
Versöhnlicher Kompromiss gefunden
Inzwischen haben sich die Stadt Duisburg und das Unternehmen allerdings auf einen Kompromiss geeinigt, mit dem alle Beteiligten leben können. Die Brücke werde mittels einer Zeitschaltuhr bis 20 Uhr beleuchtet, um die schöne Stimmung zu erhalten und gleichzeitig die Vögel vor Gefahren zu schützen, schreibt die Untere Naturschutzbehörde im Laufe des Nachmittags.
Quellen:
- Stadt Duisburg
- Recherchen des WDR-Studios Duisburg