Rosenmontagszug in Köln: "Wat e Theater" auf den Motivwagen

Der Kölner Rosenmontagszug feiert dieses Jahr unter dem Motto: "Wat e Theater – wat e Jeckespill". Passend dazu strotzen die Wagen nur so von Theaterbezügen - von Goethe bis Shakespeare.

Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Motivwagen zum Thema Kallendresser - "Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsche Lecken" fährt im Rosenmontagsumzug mit. Mit den Rosenmontagszügen erreicht der rheinische Straßenkarneval seinen Höhepunkt.

Der Kallendresser. Für alle, die es nicht wissen: Eine historisch-kölsche Figur, die ihr Geschäft in die Regenrinne macht. Hier scheißt er stellvertretend für alle Kölschen Karnevalisten auf die Nazis und ruft ihnen dazu passend Götz von Berlichingens berühmte Worte zu. "Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken."

Der Kallendresser. Für alle, die es nicht wissen: Eine historisch-kölsche Figur, die ihr Geschäft in die Regenrinne macht. Hier scheißt er stellvertretend für alle Kölschen Karnevalisten auf die Nazis und ruft ihnen dazu passend Götz von Berlichingens berühmte Worte zu. "Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken."

Von Goethe zu Shakespeare: Während Hamlet auf einen Totenschädel blickt, stellt er sich die Frage aller Fragen: "Sein oder Nichtsein." Der Wagen zeigt Ukraines Präsidenten Selenskyi in der gleichen nachdenklichen Pose - dabei ist die existenzielle Frage für die Ukraine: "To be or NATO be!".

"Bretter, die die Welt bedeuten" - manchmal sind es auch die Bretter vorm Kopf. Auf diesem Wagen haben Putin, Xi Jinping und Chamenei ihren großen Auftritt als Despoten-Trio. Mit ihrem Brett vor dem Kopf drangsalieren und terrorisieren sie alle um sich herum, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen, und machen die Welt so zum Pulverfass.

Künstliche Intelligenz ist das Thema dieses Persiflagewagens. Denn statt Nathans berühmter Weisheit braucht's jetzt einfach nur ein paar Kilobytes Künstlicher Intelligenz und schon zündet die hohle Nuss Kevin den IQ-Turbo. Doch wie steht es dabei um Ethik und Moral?

Bundeskanzler Olaf Scholz als glücklich und zufrieden schlummerndes Faultier. Damit zeigt der Wagen geradezu das perfekte Sinnbild für die ganze Leidenschaft und Dynamik, mit der Kanzler Scholz die Regierungsgeschäfte führt. Shakespeares Hamlet findet auch hier die passenden Worte für die Kommunikationsfreude und Redegewandtheit des Kanzlers: "Der Rest ist Schweigen".

Madame Butterfly der Diplomatie oder doch die Elefantin im Porzellanladen? Wenn Außenministerin Annalena Baerbock den chinesischen Präsidenten öffentlich einen Diktator nennt und dann noch die "Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland"-Erklärung abgibt, dann steht bei diesem Persiflagewagen eher die Elefantin im Vordergrund.

Das Berliner Ampeltheater treibt seine eigenen Zustimmungswerte immer weiter in den Keller. Man könnte sagen: "Selber Schuld!". Das Tragische ist jedoch, laut diesem Wagen, dass die Ampelparteien die AfD dadurch immer weiter aufblasen, ohne dass diese selbst etwas dafür tun muss. Oder mit Shakespeares Worten: "Es ist was faul im Staate..."

Schuldenbremse einhalten oder mit dringend nötigen Investitionen das Land modernisieren? Unter dieser Frage kommt Finanzminister Lindner, der auf diesem Wagen wahlweise als Sparschwein der Nation oder Molières "Der Geizige" dargestellt wird, ordentlich ins Schwitzen.

Der Kölner Persiflagewagen zum Bündnis Sahra Wagenknecht zeigt die Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht im Spagat - frei nach Shakespeare vollführt sie dort der Widerspenstigen politische Dehnung vom linken bis zum rechten Rand.

Es ist ein Trauerspiel! Der Skandal um die Missbrauchsfälle im Kölner Erzbistum muss jetzt schon zum vierten Mal im Rosenmontagszug thematisiert werden. Das eigentliche Trauerspiel ist jedoch, wie der Klerus damit umgeht. Mit verdeckten Augen schaut der dargestellte Woelki in das Buch der Missbrauchsfälle.

Was käm‘ wohl Dichterfürst von Goethe // in arge dichterische Nöte, // wenn mittels Sternchen man es ihm geböte, // dem Manne und dem Weibe ein „innen“ anzudichten, // um weiter dichterische Arbeit zu verrichten, // ohne in bestimmten gesellschaftlichen Schichten // dadurch Schaden anzurichten! - Der eig’ne Faust würd‘ ihn hart treffen!

Dieser Persiflagewagen kritisiert die grüne Klimapolitik. Mit Wagnerianischer Wucht führten die Grünen per Heizungsgesetzentwurf eine fulminante Generalattacke auf alles, was unsere vier Wände wärmt.

Der Wagen übt Kritik an der europäischen Grenzschutzagentur Frontex. Der Agentur wird vorgeworfen, in sogenannte Pushbacks an den Außengrenzen der EU - etwa in Griechenland - verstrickt zu sein und diese vertuscht zu haben. 

"Der letzte Vorhang fällt". Viele Freunde für den Umwelt- und Klimaschutz hat die selbsternannte Letzte Generation nicht gewonnen. Drei Viertel der Deutschen lehnen die Aktionen ab.

Stand: 12.02.2024, 16:15 Uhr