Mehr Sicherheitskräfte am Flughafen Köln-Bonn

Stand: 26.07.2022, 14:24 Uhr

Die Bundespolizei will am Flughafen Köln-Bonn ein zweites Sicherheitsunternehmen mit der Passagierkontrolle beauftragen. So sollen lange Wartezeiten an den Kontrollstellen vermieden werden.

Von Oliver Köhler / Frank Piotrowski

Nach Angaben der Bundespolizei laufe die Suche nach eine zusätzlichen Sicherheitsunternehmen. Bis kommenden Sonntag können sich Firmen für die Passagierkontrolle am Flughafen Köln-Bonn bewerben. Laut Bundespolizei könne bereits im August der Auftrag vergeben werden.

Voraussetzung sei allerdings, dass sich ein Unternehmen findet, dessen Mitarbeiter für die spezielle Aufgabe qualifiziert sind und die entsprechenden Sicherheitsüberprüfungen absolviert haben. Zusätzlich will die Bundespolizei eigene Beamte an den Kontrollstellen einsetzen, falls es in Spitzenzeiten längere Wartezeiten an der Passagierkontrolle gibt.

Für den Flughafen Köln/Bonn seien das gute Nachrichten, sagt Sprecher Alexander Weise: "Wir begrüßen diesen Schritt ausdrücklich. Das geht in die richtige Richtung. Bis ein zusätzlicher Sicherheits-Dienstleister gefunden ist, muss aber dafür gesorgt werden, dass die Situation sich deutlich verbessert".

Am vergangenen Wochenende hatten Fluggäste nach eigenen Angaben mehr als sechs Stunden vor den Kontrollstellen gewartet. Viele hatten deshalb ihre Flüge verpasst.

Kritik vom Flughafen

Der Aufsichtsratsvorsitzende des Flughafens, Prof. Klaus-Dieter Scheuerle, kritisiert derweil die Arbeit die Bundespolizei und den von ihr eingesetzten Sicherheitsdienst in der Fluggastkontrolle.

Die erheblichen Wartezeiten seien für die Fluggäste unzumutbar. Die Bundespolizei und die Sicherheitsfirma müssen ihre Arbeit laut Scheuerle umgehend verbessern. Auch die Stadt Köln spricht von zeitweisen Chaos-Zuständen am Flughafen, die umgehend abzustellen sein.

Gewerkschaft ist skeptisch

Die Gewerkschaft ver.di ist skeptisch, ob die Bundespolizei eine weitere Sicherheitsfirma findet. "Auch am Flughafen Düsseldorf hat die Bundespolizei einen zweiten Dienstleister eingesetzt", berichtet ver.di-Sekretär ÖzayTarim. "Erst nach einer zweiten Ausschreibung wurde die Firma gefunden, mit gerade einmal 18 Mitarbeitern."

Das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. In Köln fehlen laut Ver.di etwa 100 Sicherheitsmitarbeiter in der Passagierkontrolle. Ob die Bundespolizei ein Unternehmen mit so vielen Leuten findet, sei unwahrscheinlich, so Tarim.