In einer Facebook-Gruppe werden mehrere Bilder des mutmaßlichen Wolfs geteilt. Darunter schreibt eine Userin, dass das Tier sich bis auf 3 Meter genähert habe. Die Fotos hat Theresa Trippelsdorf gemacht. Sie war mit ihrer Schwester Hannah, dem gemeinsamen Freund Louis Nowak und dessen Hund am Sonntagabend spazieren. Am Feldrand bemerken die Drei, dass sie von einem Wolf verfolgt werden.
"Im ersten Moment war es ein unwohles Gefühl. Da aber der Wolf friedlich war und auf Abstand geblieben ist, war ich wirklich begeistert mal so ein Tier in live zu sehen." Louis Nowak, hat den Wolf gesehen

Ein Jäger habe ihnen bestätigt, dass es sich um einen Wolf handeln würde, erzählt Louis. Auch die beiden Schwestern hatten keine Angst und würden es auch nicht schlimm finden, wenn sie nochmal einem Wolf begegnen würden.
Was tun wenn man eine Wolf sieht?
"Ob es sich tatsächlich um einen Wolf handelt, kann man erst durch einen DNA-Test bestätigen. Es gibt viele Merkmale, die für einen Wolf sprechen", erklärt Peter Kallen von der Kreisjägerschaft in Neuss. Bei einer Wolfssichtung solle man am Besten stehenbleiben und nicht weglaufen. Es sei eher unwahrscheinlich, dass die Tiere angriffen. Ein Restrisiko bestünde bei Wildtieren aber immer, so der Experte.
Polizei sucht nach dem Tier
Die verständigte Polizei rückte sofort aus und suchte nach dem Tier. Die Beamten konnten den mutmaßlichen Wolf aber nicht finden und schlossen den Einsatz ergebnislos ab.
Ist es der Wolf aus Mönchengladbach?

Unklar ist, ob es sich bei dem Tier um den Wolf handelt, der schon vor einigen Wochen in Mönchengladbach gesichtet worden war und sich sogar bis auf die Terrasse einer Familie verirrte. Das Video ging damals viral.
Nicht nur die Wolfssichtungen der letzten Wochen im Rhein-Kreis Neuss und Mönchengladbach machen deutlich, dass es immer mehr Wölfe in NRW gibt. Aktuell sollen es vier Wolfsrudel sein.
Politiker beraten zum Umgang mit Wölfen
Wie will man mit Wölfen in der freien Wildbahn umgehen? Das war auch Thema beim Umweltausschuss im Landtag. Die einzelnen Parteien haben dort unterschiedliche Meinungen.
Position der einzelnen Fraktionen
Die Landesregierung aus CDU und Grünen will den Schutz von Weidetieren stärken und Wölfe nur in Ausnahmefällen zum Abschuss freigeben. Die FDP will prüfen, wie viele Tiere verträglich sind und sie auch zur Jagd freigeben. Zudem fordern sie "Referenzlabore", um Übergriffe schneller bearbeiten zu können. Die SPD möchte das Wolfsmanagement weiterentwickeln und den Tier- und Artenschutz stärken. Sie sehen den Wolf als "Gesundheitspolizei des Waldes" an, wie es im entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion steht.
Wolf in Kaarst gesichtet. WDR Studios NRW. 10.03.2025. 00:22 Min.. Verfügbar bis 10.03.2027. WDR Online.
Unsere Quellen:
- Polizei Rhein-Kreis Neuss
- Facebook-Gruppe: Du bist Vorster, wenn...
- Interview mit Louis Nowak
- Interview mit Theresa Trippelsdorf
- Interview mit Peter Kallen, Kreisjägerschaft in Neuss
- Landesregierung
- Antrag der FDP-Fraktion
- Antrag der SPD-Fraktion
- gemeinsamer Antrag der CDU-Fraktion & Grünen Fraktion