Die Firma und deren Mitarbeiter haben doppelt Grund zum Feiern: Das Unternehmen hat 75-jähriges Jubiläum. Und zum Beginn der Festwoche konnte die Geschäftsleitung ihr neuestes Produkt vorstellen: den Atlas Green. Ein Hybrid-Ofen, der zum Betrieb nur Wasserstoff und Sonnenenergie braucht.
Konkurrenz abgehängt
Damit hat die Firma nach eigenen Aussagen die Konkurrenz erstmal abhängt: "Unsere Branche ist manchmal sehr konservativ. Es kann sein, dass die [Konkurrenzunternehmen, Anm. d. Autors] erst in drei Jahren merken, was die an Markt verloren haben, um dann erstmal nachzuziehen. Und dann brauchen die nochmal drei Jahre", sagt der technische Direktor Dr. Bora Özkan und ergänzt schmunzelnd: "Und wir schlafen ja in der Zeit nicht."
Hoher Besuch bei der Vorstellung
Nicht nur bei Ipsen ist man überzeugt von dem Wärmebehandlungsofen: so war auch NRWs Industrie- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur eigens zur Vorstellung der einzigartigen Innovation nach Kleve gekommen.
Hoher Energieeinsatz nötig
Derartige Öfen werden in der Industrie benötigt – vor allem beim Automobil-Bau. Denn zahlreiche Stahlprodukte müssen gesondert gehärtet werden. Dafür müssen sie Temperaturen von bis zu 1000°C ausgesetzt werden – zum Beispiel in den Produkten des Klever Unternehmens. Doch hohe Temperaturen bedeuten immer auch hohen Energieeinsatz. Und den ermöglichten bisher ausschließlich fossile Energieträger, wie z.B. Erdgas.
Ein Ofen für "grünen" Stahl
Der Atlas Green ist nun so konstruiert, dass er bei Bedarf nur mit Wasserstoff betrieben werden kann. Wenn es sich um "grünen" Wasserstoff handelt, der ausschließlich mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde, würde so auch "grüner" Stahl möglich sein. Doch noch gibt es nicht annähernd genug grünen Wasserstoff. Und das haben die Ingenieure von Ipsen berücksichtigt. Der Ofen funktioniert auch mit den herkömmlichen fossilen Brennstoffen.
Meet the heat
Noch in dieser Woche sind 300 Kunden aus 18 Ländern nach Kleve eingeladen, um den Atlas Green kennenzulernen. Bei dem Event mit dem Namen "Meet the heat" wird sich zeigen, ob die Weltneuheit auch von der Industrie akzeptiert wird – und ob Ipsen seine 75-jährige Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann.
Über dieses Thema berichten wir am 18.09.2023 auch in der Lokalzeit aus Duisburg um 19:30.