Eitorf hofft auf Feuerwerksverkauf

Stand: 03.11.2022, 18:57 Uhr

Zwei Jahre lang durften Feuerwerk-Fans in Deutschland keine Böller und Raketen kaufen. Wegen der Corona-Pandemie war das verboten. Das hat den Feuerwerk-Hersteller Weco aus Eitorf hart getroffen und ihm ein Millionen-Defizit beschert. Doch jetzt bereitet sich der Konzern auf den Jahreswechsel vor und darauf, die Supermärkte wieder mit Feuerwerk zu beliefern.

Von Tobias Al Shomer

Gabelstapler und Hubwagen rollen wieder durch die Lagerhallen bei Weco in Eitorf. Kartons mit Raketen, Feuerwerks-Batterien und Böller auf Paletten werden für die großen Supermarkt-Ketten zusammengestellt. Seit zwei Jahren lagern sie in den Hallen, denn ab 2020 durfte kein Feuerwerk mehr in Deutschland verkauft werden.

Millionenverlust durch Verbot

Schild mit Aufschrift "Böllerverbot" | Bildquelle: WDR / picture alliance / Geisler-Fotopress

Die Verbote wurden so ungünstig verhangen, dass Weco die Ware teils schon ausgeliefert hatte und aus dem Handel wieder einsammeln musste. Anschließend fielen Lagerflächen- und damit auch Kosten für die Ware an. Pro Monat zahlt der Konzern rund 2 Millionen Euro alleine dafür. Die Einnahmen waren dagegen in den letzten zwei Jahren überschaubar, denn den Jahresumsatz erzielt Weco überwiegend zum Jahreswechsel. Unterm Strich blieb ein Millionenverlust.

Feuerwerker zuversichtlich

Einen weiteres Feuerwerkverkaufsverbot hätte der Eitorfer Konzern wahrscheinlich nicht überstanden. Nur durch staatliche Überbrückungshilfen hat Weco überlebt. Doch jetzt ist im Eitorfer Werk wieder Leben und Zuversicht eingekehrt, denn in diesem Jahr dürfen die Lager endlich leer werden.

Zwar gehören die Feuerwerkverbotsdebatten vor Silvester inzwischen zum Jahreswechsel wie der Tannenbaum zu Weihnachten, doch das Bundesinnenministerium hat gerade erst Forderungen der Deutschen Umwelthilfe nach einem generellen Verbot von Pyrotechnik zum Jahreswechsel eine Absage erteilt.

Feuerwerk soll nachhaltiger werden

Für Weco sind das gute Nachrichten. Natürlich sei Feuerwerk kein sauberes Vergnügen, aber seit Jahren forschten sie in Eitorf zu nachhaltigem Feuerwerk, erklärt Weco-Sprecher Oliver Gerstmeier. Schon jetzt bestünden manche Produkte zu über 90 Prozent aus Papier und Pappe, so der Unternehmenssprecher. Ziel sei es in Zukunft ganz ohne Kunststoff auszukommen.

Kein Werksverkauf

Ganz wie früher wird es aber auch in diesem Jahr nicht werden. Den kultigen Werksverkauf mit Anstehen ab Mitternacht wird es nicht geben. Stattdessen ist ein Online-Verkauf von Überraschungspaketen geplant mit fester Abholzeit am Werk. Das Portal dafür soll ab dem 28. November freigeschaltet werden und Abholungen ab dem 29. Dezember möglich sein.

Über dieses Thema haben wir am 03. November 2022 im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Bonn, 19:30 Uhr berichtet.