Die Mitarbeiter und sogar der Geschäftsführer im Neapco-Werk in Düren haben am Freitag nur über Dritte von der Insolvenz erfahren. Erst ein Blick in die im Internet einsehbaren Insolvenz-Bekanntmachungen brachte die Gewissheit.
300 neue Arbeitsplätze versprochen
Eigentlich lief die Produktion des Streetscooters in Düren gut. Noch Ende August beim Besuch des Bundeskanzlers war die Rede davon, dass die Produktion sogar deutlich hochgefahren werden könne und genügend Aufträge da seien. Der Streetscooter-Eigentümer B-ON versprach sogar 300 neue Arbeitsstellen in diesem Zusammenhang.
Die Mitarbeiter sind jetzt verunsichert. Für die 170 Neapco-Beschäftigten ist die Lage aber längst nicht so bedrohlich wie für die 70 direkt bei B-ON beschäftigten Mitarbeiter. Die IG-Metall hatte mit Neapco einen "Zukunftstarifvertrag" abgeschlossen für alle die Mitarbeiter, die vor dem 31.12.2022 angestellt waren - mit betriebsbedingtem Kündigungsschutz bis Ende April 2029 .
Fehlende Bauteile sind gekommen
Die IG-Metall, der Betriebsratsvorsitzende und die Geschäftsführung von Neapco haben mit dem Insolvenzverwalter nun vereinbart, dass die Beschäftigten zunächst weiter zur Arbeit erscheinen sollen. Sie sind sogar recht optimistisch, dass die Produktion diese Woche wieder anlaufen und so die Abwicklung des Unternehmens verhindert werden kann. Schließlich sind die fehlenden Bauteile jetzt da, so dass 180 Streetscooter-Fahrzeuge alsbald ausgeliefert werden können.
Über das Thema berichtet das WDR Fernsehen ab 19.30 Uhr in der "Lokalzeit aus Aachen".