Schon wieder haben Sicherheitskräfte im Kölner Karneval für Schlagzeilen gesorgt. Es besteht unter anderem der Verdacht, dass ein Sicherheitsposten an einer Absperrung im Kölner Studentenviertel an der Zülpicher Straße Geld von Jecken genommen hat. Als Gegenleistung soll er sie durch die Absperrungen gelassen haben.
Dabei hatte die Stadt Köln einen riesigen Aufwand betrieben, um zu verhindern, dass bei den mehr als 1.000 privaten Sicherheitskräften getrickst und getäuscht wird.
Sicherheitskräfte werden von Polizei und Verfassungsschutz überprüft
Nur Leute, die zuvor gründlich von Polizei und Verfassungsschutz durchleuchtet wurden, durften in Köln eingesetzt werden.
Im Laufe der Überprüfungen hatten die Sicherheitsbehörden 115 Leute abgelehnt, weil sie Einträge in Strafregistern hatten oder Bedenken des Verfassungsschutzes bestanden.
Am 11.11. hat das Kölner Ordnungsamt alle Security-Mitarbeiter noch einmal vor dem Einsatz kontrolliert. So will die Stadt verhindern, dass die Sicherheitsfirmen abgelehnte Kräfte, Schwarzarbeiter oder Nicht-Qualifizierte schicken.
Alle Kräfte bekommen eine Rückennummer und nummerierte Sicherheitsbändchen, damit sie identifizierbar sind.
Die Stadt reagiert mit diesen Vorkehrungen auf Vorfälle bei vergangenen Karnevalsveranstaltungen. Unter anderem hatten Sicherheitsunternehmen kurzfristig Leute geschickt, die nicht mehr von Polizei und Verfassungsschutz geprüft werden konnten.
Stadt zahlt hohen Millionenbetrag für Sicherheitskräfte
Die Stadt bezahlt für den Einsatz der Sicherheitskräfte zu Karneval einen hohen Millionenbetrag und muss gleichzeitig mit großem Aufwand die Kräfte überprüfen.
Am 11.11. schickt das Ordnungsamt 30 Kontrolleure an die Einsatzstellen der Sicherheitskräfte. Sie prüfen, ob dort tatsächlich die Leute stehen, die zugelassen sind und zuvor überprüft wurden.
In einem Fall finden die Kontrolleure einen Mann, der offenbar vorher nicht angemeldet und überprüft wurde. Die Polizei ermittelt auch gegen einen weiteren Sicherheitsmann.
„Es besteht der Verdacht, dass der Mann Geld kassiert hat, um Karnevalisten in das gesperrt Zülpicher Viertel zu lassen. Wir haben bei ihm eine größere Menge Bargeld gefunden“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Baldes dem WDR. „Nun müssen wir klären, woher er das Geld hatte.“
Insgesamt soll der Mann rund 3.000 Euro in kleinen Scheinen bei sich gehabt haben. Selbst die scharfen Kontrollen konnten das nicht verhindern.
Auch für den Straßenkarneval von Weiberfastnacht bis Karnevalsdienstag sollen die Sicherheitskräfte in Köln genauso überprüft werden wie am 11.11..
Über dieses Thema berichten wir am 13.11.2023 in der WDR Lokalzeit aus Köln.