Medinghoven gilt als Problemviertel in Bonn. Doch das, was in der Silvesternacht passiert ist, sorgt bei Polizei, Feuerwehr und Stadt für Entsetzen. Bonns Stadtdirektor Wolfgang Fuchs erklärte, solche Gewalt gegen Einsatzkräfte habe es in Bonn bislang nicht gegeben.
Großaufgebot der Polizei muss ausrücken
Im Internet kursieren Videos aus der Nacht. Dort ist eine brennende Barrikade zu sehen. Zum Teil vermummte Personen feuerten Pyrotechnik auf die Einsatzkräfte ab und warfen mit Steinen und Getränkekisten. Erst als die Polizei mit einem Großaufgebot ausrückte, konnte die Feuerwehr löschen. Die Polizei verurteilte die Krawalle und hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Sie soll die Hintergründe der Ausschreitungen aufarbeiten.
Einen Tag später sind Polizisten in Medinghoven unterwegs und verteilen Flugblätter. Sie hoffen, so weitere Hinweise zu bekommen. Auf dem Europaring ist noch gut zu sehen, wo die brennende Barrikade stand. Der Asphalt ist an der Stelle stark deformiert. Immerhin: verletzt wurde niemand.
Social Media liefert Ermittlungsansätze
In den sozialen Medien, zum Beispiel auf YouTube oder TikTok, werden die Krawalle gefeiert und mit prolliger Rapmusik unterlegt. Die Polizei freut sich auch über diese Videos, denn sie bieten viele Ermittlungsansätze.
Die Beamten hoffen so auch, einige Verdächtige zu identifizieren. Wer Videos in der Neujahrsnacht in Medinghoven zum Beispiel mit dem Smartphone gedreht hat und der Polizei helfen will, kann diese Videos unter nrw.hinweisportal.de hochladen.
Über dieses Thema haben wir am 02. Januar 2023 im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Bonn, 19:30 Uhr berichtet