Am Unfallort in der Kölner Altstadt haben Angehörige und Freunde Blumen abgelegt und Fotos angebracht. Bei etwas Wind weht auch eine kleine Fahne des 1.FC Köln. Der gestorbene 44-jährige Mann aus Düren war glühender Anhänger des größten Kölner Fußballclubs.
Bei Rot über Ampel gelaufen
Am 01. Oktober 2023 gegen 1 Uhr, so hat es die Polizei rekonstruiert, erfasste ein Mercedes Geländewagen den 44-Jährigen. Der Fahrer des Wagens hatte das Auto "mittig" auf der zweispurigen Straße gesteuert, so steht es in der Anklageschrift.
Der Wagen erfasste den Mann ungebremst – erst nach dem Aufprall habe der Fahrer abgebremst, heißt es weiter. Das Opfer wurde rund 20 Meter durch die Luft geschleudert. Die Staatsanwaltschaft sagt auch, dass der Familienvater bei Rot über die Ampel gelaufen ist. Dabei bezieht sie sich auf Zeugenaussagen. Er soll etwa zwei Promille Alkohol im Blut gehabt haben.
Unfallfahrer bekommt ein Jahr Bewährung und Führerschein entzogen
Das Amtsgericht hat den 57 Jahre alten Unfallfahrer nun zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt und ihm für eineinhalb Jahre den Führerschein entzogen.
Der Mann sitzt schon in Untersuchungshaft. Nach WDR Informationen hatte der Haftrichter so entschieden, weil er zwar die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, allerdings keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat. Er konnte nur eine Adresse in den USA angeben. Zwar wurde der Mann zwischenzeitlich von der U-Haft verschont, doch offenbar soll er in der Zeit in Freiheit eine Straftat im Zusammenhang mit Kokain verübt haben.
Die Staatsanwaltschaft sagt, dass der Mann zur Unfallzeit unter Drogeneinfluss stand. Konkret heißt es, dass ihm Kokain im Blut nachgewiesen werden konnte.
Fahrer machte "auffällige" Aussagen
Außerdem habe er sich unmittelbar nach dem Unfall Polizisten gegenüber "auffällig" geäußert, was den Verdacht nahegelegt hat, dass er möglicherweise psychisch labil sein könnte. Laut Gericht ist der Mann begutachtet worden.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Köln
- Prozessbeobachtung