Tag und Nacht hatten hier abwechselnd insgesamt rund 150 Teilnehmer Stellung gehalten – direkt am Hauptgebäude der RWTH Aachen. Die Demonstrierenden hatten im Mai vergangenen Jahres Zelte und Pavillons aufgebaut, um gegen die Angriffe des israelischen Militärs im Gazastreifen zu protestieren. Außerdem forderten sie die Hochschule auf, das Vorgehen ebenfalls zu verurteilen.
Doch mit dem Protestcamp soll jetzt erstmal Schluss sein. Seit heute wird offiziell abgebaut. Die spärliche Inneneinrichtung mit alten Sesseln und Teppichen packen die Demonstrierenden jetzt ein. Bis Mitte des Monats wollen sie die Fläche vor dem Hauptgebäude verlassen.
Ende des Protestes trotz Erlaubnis des Camps
Die Zelte und Pavillons bauen sie wie auf einem Campingplatz wieder ab und verstauen alles gemeinsam. Müll wird herausgebracht. Alles freiwillig.
Denn: Noch Ende November hatte das Oberverwaltungsgericht in Münster entschieden, dass das Camp bleiben darf. Doch die Demonstrierenden haben jetzt in den Sozialen Netzwerken und auch offiziell bei der Aachener Polizei auf eigenen Wunsch angekündigt, bis Mitte des Monats das Camp vollständig zu räumen.
Mehr Zeit zum Studieren
Bei den Behörden haben die Demonstrierenden keine Gründe für das plötzliche Ende genannt. Auf Nachfrage sagen sie, der Widerstand habe sie Kraft gekostet. Sie müssten sich jetzt wieder mehr um sich und ihr Studium kümmern. Man habe aber viel erreicht, mit vielen Menschen diskutiert und auf die Situation im Gaza-Streifen hingewiesen, sagt Versammlungsleiterin Gesa Wortmann.
Bei Bedarf werde es neue Aktivitäten geben. Und auch ein neues Protestcamp an der RWTH Aachen schließen sie nicht aus.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
Über das Thema berichtet der WDR am 06.01.2024 im TV in der Lokalzeit aus Aachen um 19.30 Uhr und um 18.09 Uhr, sowie im Radio auf WDR 2