Vor der Räumung: Eindrücke aus Lützerath vom Sonntag

Seit dem Wochenende strömen immer mehr Klimaaktivisten nach Lützerath. Sie wollen verhindern, dass das letzte Dorf geräumt wird, das für den Braunkohletagebau Garzweiler abgebaggert werden soll. Am Sonntag übten viele Aktivisten für den Prostest vor Ort.

Mehrere Aktivisten stehen an der Kante zum Tagebau

Seit der Termin bekannt ist, an dem Polizei und RWE Lützerath räumen wollen, kommen immer mehr Klimaaktivisten an die westliche Abbruchkante des Tagebau Garzweiler.

Seit der Termin bekannt ist, an dem Polizei und RWE Lützerath räumen wollen, kommen immer mehr Klimaaktivisten an die westliche Abbruchkante des Tagebau Garzweiler.

Sie demonstrieren dafür, dass auch das letzte Dorf, das dem Braunkohletagebau Garzweiler weichen soll, doch erhalten bleibt.

Vielen ist unverständlich, warum der Ort noch abgebaggert werden muss, auch wenn RWE 2030 aus der Kohleverstomung aussteigen will.

Unterstützt werden die Aktivisten unter anderem von Alexander Ermes und seiner zehnjährigen Tochter Jonna. Sie kommen derzeit fast täglich von Stolberg nach Lützerath und bringen den Demonstranten vor Ort Lebensmittel.

Doch allein auf passiven Protest wollen sich die Aktivisten nicht verlassen, um Lützerath zu retten. Am Sonntag trainierten viele bereits, wie sie die Räumung des Dorfes zumindest verzögern können. Unter anderem wurden Barrikaden errichtet, auf die die Demonstranten geklettert sind.

"Wir geben hier eine Anleitung für Straftaten", sagt auch Bente Opitz von der Bewegung "Lützerath lebt". "Wir denken aber, dass diese Maßnahmen für den Klimaschutz legitim sind."

Mittendrin auch der ehemalige Grünen-Politiker Michael Zobel. Er war nach dem Klimakompromiss zwischen Bundesregierung und RWE aus der Partei ausgetreten, weil er die Entscheidung nicht mittragen wollte.

Und natürlich ist auch schon ein großes Polizeiaufgebot vor Ort. Die Beamten sollen die Räumung, die laut Polizei nicht vor Dienstag beginnen soll, vorbereiten.

Stand: 08.01.2023, 18:25 Uhr