Gegen Schottergärten: Kreis Euskirchen zahlt Pflanzen und Gärtner Lokalzeit aus Bonn 16.10.2024 03:15 Min. Verfügbar bis 16.10.2026 WDR Von Sebastian Tittelbach

Gegen Schottergärten: Kreis Euskirchen zahlt Pflanzen und Gärtner

Stand: 17.10.2024, 12:31 Uhr

Mit mehr Grünflächen will sich der Kreis Euskirchen vor Hochwasser und Hitzeinseln schützen und setzt dafür auf besondere Anreize.

Von Sebastian Tittelbach

Grundstückseigentümer im Kreis Euskirchen, die einen Schottergarten oder versiegelte Flächen begrünen wollen, bekommen von der Kreisverwaltung Pflanzen und Gärtner gestellt. Diese sogenannten "Entsiegelungspartnerschaften" sollen die negativen Folgen der Bodenversiegelung verringern, etwa Hochwasser, weniger Artenvielfalt und die Entstehung von Hitzeinseln.

Bewerbung online mit Foto des Schottergartens

Solche Vorgärten sollen bepflanzt werden | Bildquelle: WDR/Sebastian Tittelbach

Bis Mitte November nimmt die Kreisverwaltung Bewerbungen für die Förderung online entgegen. Nötig sind unter anderem ein Nachweis, dass man Eigentümer ist und ein Foto der Fläche, die begrünt werden soll. Nach einem Punktesystem werden die Grundstücke ausgewählt. Kriterien seien laut Kreisverwaltung neben der Größe auch die Lage der Fläche.

Eigentümer können heimische Pflanzen auswählen

Nach einer Zusage haben die Bürgerinnen und Bürger zwei Monate Zeit, ihre Fläche auf eigene Kosten zu entsiegeln, anschließend dürfen sie aus einem Katalog heimische Pflanzen auswählen. Im Frühjahr übernimmt ein Gartenbauunternehmen die Bepflanzung.

EU-Fördermittel sollen für rund 150 neue Gärten reichen

In einer ersten Runde stehen 200.000 Euro aus einer EU-Förderung zur Verfügung, laut Kreisverwaltung reicht die Summe für bis zu 150 neue Gärten. 2025 soll es eine zweite Runde der Entsiegelungspartnerschaft geben.

Als weitere Maßnahmen gegen den Klimawandel lässt der Kreis Euskirchen derzeit zwei Klimaparks und einen Mini-Wald in der Innenstadt von Euskirchen anlegen. Außerdem soll gezielt Schilfgras angepflanzt werden, damit Böden bei Starkregen mehr Wasser aufnehmen können.

Unsere Quellen:

  • Kreisverwaltung Euskirchen
  • WDR-Reporter vor Ort