Krefeld geht gegen "Problemimmobilien" vor

Stand: 19.07.2024, 18:16 Uhr

Nach Kontrollen von Stadt und Polizei wurden mehrere Wohnungen gesperrt. Sie wurden für Drogenkonsum und Prostitution genutzt.

Von Peter Hild

Die Stadt Krefeld hat in den vergangenen Tagen zusammen mit Polizei, Zoll und Jobcenter zwei sogenannte "Problemimmobilien" nahe des Hauptbahnhofs unter die Lupe genommen. Unter anderem hatten sich Nachbarn über die Zustände dort beschwert.

Die Behörden stellten bei ihren Kontrollen fest, dass in mehreren Wohnungen deutlich zu viele Personen lebten, eine wurde außerdem ausschließlich für den Drogenkonsum genutzt und war deutlich vermüllt. In einer weiteren Wohnung wurde Prostitution betrieben.

Schwere Baumängel bei Problemhäusern

Außerdem stellte die Stadt zum Teil schwere Brandschutzmängel in den Gebäuden fest. Mehrere Wohnungen dürfen nun vorerst nicht weiter genutzt werden.

Die meisten betroffenen Bewohner konnten vorübergehend bei Bekannten oder Verwandten unterkommen. Das Sozialamt bot den Betroffenen zudem Unterbringungsmöglichkeiten an. Der Verwalter des Gebäudes wurde telefonisch kontaktiert und arbeitet laut Stadt nun intensiv daran, die Mängel kurzfristig zu beheben, damit die Wohnungen schnellstmöglich wieder genutzt werden können.

Stadt kämpft seit Jahren für Erhalt und Sanierung

Saniertes "Problemhaus" | Bildquelle: Stadt Krefeld

Um in vielen Gebäuden wieder zeitgemäßes Wohnen zu ermöglichen, hatte die Stadt 2017 die AG Problemimmobilien gegründet, in der verschiedene Akteure aus der Stadtverwaltung wie Bauaufsicht, Wohnungsaufsicht und Behörden wie die Polizei und die Steuerfahndung zusammenarbeiten. Seit 2020 gibt es auch einen eigenen Koordinator in der Verwaltung. Seitdem konnten nach eigenen Angaben 45 Gebäude saniert und wieder bewohnt werden, 40 weitere würden derzeit modernisiert.

"Im Idealfall geschieht das durch den Eigentümer selbst oder durch einen Investor. Das erklärte Ziel ist, dass aus den Problemimmobilien wieder zeitgemäßer Wohnraum entsteht", sagt der städtische Koordinator Jens Franke. Die Stadt kündigte nach dem jüngsten Einsatz weitere Kontrolle entsprechender Gebäude an.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 19.7.24 in der Lokalzeit aus Düsseldorf und im Hörfunk auf WDR 2.

Quellen:

  • Stadt Krefeld