Die Kölner gehen mehr zu Fuß, fahren öfter mit dem Fahrrad und setzen deutlich weniger aufs Auto. Das zeigt eine repräsentative Umfrage zur Mobilität in der Stadt aus dem vergangenen Jahr, an der etwa 11.000 Menschen teilgenommen haben.
Nur noch ein Viertel aller Wege mit dem Auto
Besonders deutlich ist der Autoverkehr zurückgegangen. Während 2017 noch 35 Prozent aller Wege mit dem Pkw zurückgelegt wurden, sind es jetzt nur noch 25 Prozent. 2006 waren es sogar 43 Prozent – fast die Hälfte aller Wege.
Die Kölner gehen jetzt öfter zu Fuß oder nehmen das Fahrrad. Ein Drittel aller Strecken wird gegangen. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Der Anteil des Radverkehrs hat ebenfalls um sieben Prozentpunkte zugelegt, auf jetzt 25 Prozent. Es nehmen also mittlerweile genau so viele Menschen das Fahrrad wie das Auto.
Weniger Menschen im ÖPNV
Das überrascht auch Ascan Egerer. Er ist Verkehrsdezernent in Köln: "Dass das Ausmaß der Veränderungen bereits so groß ist, überrascht, das habe ich in dieser Größenordnung nicht erwartet."
Öffentliche Verkehrsmittel wurden zum Zeitpunkt der Umfrage weniger benutzt als im Jahr 2017 – der Anteil ist um vier Prozentpunkte zurückgegangen, auf jetzt 17 Prozent.
Mehr Autos aus dem Umland
Das könne aber auch an der Maskenpflicht liegen, die zum Zeitpunkt der Umfrage noch galt, heißt es von der Stadt Köln. Zudem hätten wegen der Corona-Pandemie auch weiterhin einige Menschen Busse und Bahnen gescheut. Mit dem Ende der Pandemie und der Einführung des 49-Euro-Tickets rechnet die Stadt Köln wieder mit mehr Bahnfahrern.
Köln mit eigenem Fußverkehrsbeauftragten
Den Pendelverkehr klammert diese Umfrage aber aus, denn es wurden nur Kölner befragt. Im Kölner Umland nehme die Autonutzung sogar zu, so die Stadt Köln. Hier hofft die Stadt, dass das 49-Euro-Ticket für eine Trendwende sorgt. Auch Radpendlerrouten sollen hier helfen.
Auch in der Stadt soll die aktuelle Entwicklung weiter vorangetrieben werden. Es sollen noch mehr Menschen vom Auto wegkommen und zum Beispiel auf Bus und Bahn oder das Fahrrad umsteigen. Auch zu Fuß gehen soll attraktiver werden: "Beim Fußverkehr wollen wir Barrierefreiheit herstellen und die Aufenthaltsqualität verbessern", sagt Verkehrsdezernent Egerer. Dafür hat die Stadt Köln einen eigenen Fußverkehrsbeauftragten – das sei in NRW einmalig.