Kiosk-Explosion in Düsseldorf: Brandhaus wird saniert

Stand: 08.07.2024, 15:50 Uhr

Knapp zwei Monate nach dem verheerenden Brand mit vier Toten steht fest: Das Wohn- und Geschäftshaus im Stadtteil Flingern wird komplett saniert und renoviert. Vorher müssen jedoch alle Wohnungen geräumt werden.

Von Peter Hild

Derzeit plant ein Bauingenieur zusammen mit einer Sanierungsfirma, Sachverständigen und der Gebäudeversicherung die Sanierungsarbeiten, teilte die zuständige Hausverwaltung auf WDR-Anfrage mit.

Das Gebäude sei trotz der großen Brandschäden standsicher und habe nur kleinere, statisch relevante Schäden. Die Eigentümergemeinschaft sei vor einigen Tagen über die Sanierungsabsicht informiert worden, so die Hausverwaltung.

Sanierungsdauer "sicher anderthalb Jahre"

Vor der Sanierung muss jedoch der gesamte Hausrat im Gebäude sowie aus allen Wohnungen entsorgt werden. "Das ist bei einer Eigentümergemeinschaft nicht ganz einfach, da ein Großteil der Wohnungen vermietet wurde. Da müssen noch einige Versicherungsfragen geklärt werden", so Torsten Michler von der zuständigen Hausverwaltung. Bis zum Herbst soll die Räumung abgeschlossen sein.

Millionenschaden durch den Brand | Bildquelle: Benjamin Sartory

Die Infrastruktur des Hauses sei beschädigt. Zum Beispiel müsse die Elektrik in den Keller verlegt und in alle 23 Wohnungen sowie den beiden Geschäftseinheiten neue Leitungen verlegt werden. Außerdem müsse jetzt nach neuen Normen saniert werden, so Michler.

Die Hausverwaltung rechnet damit, dass die Sanierungsarbeiten "sicher anderthalb Jahre" dauern werden. Die Kosten werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Viele Bewohner bei Freunden oder Verwandten

Ein Großteil der betroffenen Hausbewohner dürfte nach wie vor bei Freunden oder Verwandten leben. Nach Auskunft der Stadt wurden drei Personen in einem Hotel untergebracht, eine Person wurde bereits in eine neue Wohnung vermittelt. Die übrigen hätten kein Unterbringungsbedarf angemeldet.

Auch von den Eigentümern, die in dem Haus lebten, haben einige laut Hausverwaltung inzwischen eine andere Wohnung angemietet. Ob sie nach einer Sanierung des Brandhauses wieder zurückkehren wollen, ist unklar.

Mehrere Spendenaktionen für Bewohner

Große Spendenbereitschaft für Betroffene | Bildquelle: WDR

Kurz nach dem Brand hatte eine Nachbarschaftsinitiative sowie Freunde und Arbeitskollegen betroffener Hausbewohner Spendenaktionen gestartet, bei denen bis zum Montag (08.07.2024) insgesamt knapp 66.000 Euro zusammengekommen sind. In den vergangenen Wochen waren aber kaum noch Spenden eingegangen.

Die Ermittlungen stehen laut Düsseldorfer Staatsanwaltschaft kurz vor dem Abschluss. Die Behörde geht weiterhin davon aus, dass der Kioskbesitzer den Brand im Ladenlokal im Erdgeschoss des Hauses selbst gelegt hat. Der Mann war dabei gestorben. Daher dürften die Ermittlungen wahrscheinlich in den kommenden Wochen eingestellt werden, heißt es.

Quellen:

  • Hausverwaltung des Brandhauses
  • Staatsanwaltschaft Düsseldorf

Über dieses Thema berichtet der WDR am 08.07.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf.