Feuerwehrleute aus NRW helfen bei Waldbränden in Südfrankreich

Stand: 13.08.2022, 20:32 Uhr

Feuerwehrleute aus Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Königswinter und Ratingen sind zur Unterstützung der Einsatzkräfte bei den Waldbränden in Südfrankreich eingetroffen. Inzwischen konnten die Feuer gestoppt werden.

65 Einsatzkräfte sind in der Nacht zu Freitag mit 20 Fahrzeugen in Bordeaux eingetroffen - nach über 20 Stunden Anfahrt, berichtet Lutz Schuhmacher von der Feuerwehr Bonn. Schuhmacher ist Koordinator der Einsatztruppe "Waldbrand-Modul" - eine landesweite Spezialtruppe für Waldbrandeinsätze in der Europäischen Union. Im vergangenen Jahr waren sie bereits in Griechenland im Einsatz, als auf der Halbinsel Peloponnes verheerende Feuer wüteten.

Geländegängige Fahrzeuge für die Brandbekämpfung

Man bringe geländegängige Fahrzeuge mit, die nahe an die Brandstellen heranfahren könnten, aber auch kleinteilige Gerätschaften, die genutzt werden für Nachlöscharbeiten um ein neues Aufflammen des Brandes zu verhindern. Begleitet werden sie von weiteren Feuerwehrkräften aus Niedersachsen sowie Fachberatern der Hilfsorganisation @fire und einer Versorgungseinheit der Johanniter-Unfallhilfe.

Reaktion auf Hilferuf aus Frankreich

Das "Waldbrand-Modul" kann schnell reagieren. Die französischen Behörden hatten am Dienstag ein Hilfeersuchen bei der Europäischen Union gestellt. Die Einsatztruppe aus NRW sei so ausgestattet, dass es bereits sechs Stunden nach Alarmierung ausrücken kann. "Bei 20 Fahrzeugen und über 60 Einsatzkräften ist das schon besonders, aber in der Praxis hat das hervorragend geklappt."

Die Erfahrungen aus den Einsätzen in Waldbrandgebieten der EU habe man inwischen auch in Deutschland nutzen können, meint Schuhmacher. "Indem wir zum Beispiel leichte Schutzkleidung beschafft haben, die auch bei solchen Temperaturen nicht zu Erschöpfungseffekten führt. Und diese Schutzkleidung haben wir auch in den Alltag hier überführt."

Einsatz für eine Woche geplant

Wegen der anhaltenden Dürre und drehender Winde waren im betroffenen Brandgebiet aus Glutnestern immer wieder Flammen aufgelodert. Doch heute gab es einen ersten Erfolg: "Das Feuer konnte über Nacht dank der bedeutenden eingesetzten Mittel nicht weiter vordringen", twitterte der örtliche Präfekt. Auch eine wichtige Autobahn konnte wieder freigegeben werden. Doch es gibt noch genug zu tun: Die Kräfte aus NRW sollen insgesamt eine Woche vor Ort bleiben. "Und das ist dann auch ausreichend, weil wir aus der Erfahrung wissen, dass unsere Kräfte dann erschöpft sind", sagt Lutz Schuhmacher von der Feuerwehr Bonn.