Der Albtraum eines jeden Hausbesitzers: Ein Wasserschaden, die Wohnung durchflutet von Schlamm. Das ist einer Wuppertaler Familie nun zum dritten Mal innerhalb von 18 Monaten passiert. Schuld trifft sie keine, denn eine Frischwasserleitung der Wuppertaler Stadtwerke nahe des Hauses ist zum dritten Mal geplatzt und Wassermassen strömten in das Haus.
"Überall war Wasser!"
Vor zehn Tagen wollten sich Familie Peuyn mit ihren beiden Kindern von den Strapazen der letzten Wasserschäden an der Ostsee erholen, aber dann kam der Anruf einer Nachbarin. "Das Haus war gerade wieder fertig von der letzten Durchflutung im März. Und dann der Anruf, dass wieder überall Wasser ist", erzählt Anne Peuyn.
Eine Nachbarin sei von dem lauten Wasserplätschern wach geworden. Die Familie bricht daraufhin sofort den Urlaub ab. Empfangen werden sie von einem wasserdurchfluteten Haus. "Die Kinder haben schon gefragt, ob das jetzt jedes Mal passiert, wenn wir in den Urlaub fahren. Die haben das ja auch alles mitbekommen", erinnert sich Anne Peuyn kopfschüttelnd.
Oberhalb des Hauses verläuft eine Zufahrtstraße, dort sei das reparierte Rohr erneut geplatzt. Das Wasser sei darauf den Hang hinunter durch den Vorgarten in die Eingangstür, durch das komplette Haus und aus der Terrassetür wieder heraus geflossen. Der Schaden ist immens.
Schimmelnde Keller und nasse Bausubstanz
"Wir haben darauf täglich bei den WSW angerufen und Mails geschickt, um die Rechtsabteilung der WSW zu sprechen. Wir haben um einen Rückruf und Antwort gebeten." so Anne Peuyn. Und trotzdem wartet die Familie zehn Tage lang auf einen Rückruf.
Schimmel im Keller, Wasser in der Wand
Am Donnerstagmorgen schickten die Wuppertaler Stadtwerke einen Mitarbeiter zum Vermessen der Zimmer nach Wuppertal-Vohwinkel. Das Ergebnis: Bereits schimmelnde Keller und ein nasse Bausubstanz. Es hätten schon längst Bautrockner aufgestellt werden müssen, sagte der Mitarbeiter.
Warum ein Rohr zum dritten Mal bricht, darauf wisse man auch keine Antwort. Man habe nach dem ersten Bruch das Rohr geflickt. Und nach dem zweiten Bruch begonnen, eine neue Leitung zu verlegen. Noch vor deren Inbetriebnahme sei das alte Rohr, dann zum dritten Mal gebrochen.
Auf Nachfrage des WDR, warum sich die Rechtsabteilung noch nicht geantwortet habe, erklärt Mitarbeiter Sascha Burghoff: "Dass man da niemanden erreicht, entzieht sich auch meiner Kenntnis. Es kann natürlich in der Urlaubszeit dazu gekommen sein, dass wir schlechter zu erreichen sind. "
Entschädigung der WSW gefragt
Auf das Ergebnis der Rechtsabteilung muss die Familie nun warten. Erstmal sollen die Schäden an der Eingangstür und der Terrassentür repariert und Gebäudetrockner aufgestellt werden. Die Entschädigung der letzten Wasserschäden sei von der Versicherung der Familie getragen worden.
Einzelne Reparaturen wurden von den WSW durchgeführt. Nach dem zweiten Wasserschaden wurde der Familie aber sowohl die Gebäudeversicherung als auch die Hausratversicherung gekündigt. Jetzt wünscht die Familie sich, dass die Stadtwerke aktiv werden.
"Jetzt müssen wir schauen, wie es weitergeht. Hoffentlich sind wir dann bis Weihnachten wieder damit fertig.", so Anne Peuyn.