Laut Staatsanwaltschaft ist die Tat so abgelaufen: Vor fast genau einem Jahr betäubte der Angeklagte seinen Großvater in dessen Haus, setzte sein Opfer in einen Sessel, legte den Brand und verschwand aus dem Haus. Dann, so die Anklage am Kölner Landgericht, habe er selbst die Feuerwehr gerufen.
Opfer konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen
Der 83-Jährige konnte wohl noch aus dem Sessel aufstehen. Das Betäubungsmittel sorgte aber dafür, dass er das Feuer nicht aus eigener Kraft löschen oder auch nur Hilfe rufen konnte. Der Senior brach im Hausflur mit einer Rauchvergiftung zusammen.
Die Rettungskräfte konnten ihn noch am Tatort wiederbeleben, er starb aber einen Tag später im Krankenhaus. Rätsel für die Ermittler: Anscheinend hat der Angeklagte noch selbst versucht, seinen Großvater ins Freie zu ziehen. Das scheiterte jedoch. Ein Sprecher des Landgerichts: "Wir wissen nicht, geschah das aus Reue oder wollte er dafür sorgen, dass er als Verdächtiger ausscheidet…?"
Motiv noch unklar
Der Vorwurf lautet heimtückischer und gemeingefährlicher Mord. Denn in dem Haus mussten zwei weitere Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Sie erlitten nur leichte Verletzungen. Drei Monate nach dem Brand nahm die Polizei den Verdächtigen in seiner Wohnung fest. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Über das Motiv rätseln die Ermittler noch.
Am ersten Prozesstag hat der Angeklagte sich nicht zu der Anklageschrift geäußert. Der Richter hat die Hauptverhandlung auf den 8. August vertagt. Insgesamt sind 16 Verhandlungstage für den Prozess am Kölner Landgericht angesetzt.