Masern-Impfung verweigert: Städte verhängen Sanktionen

Stand: 24.11.2023, 19:54 Uhr

Masern können bei Kindern und Erwachsenen tödlich enden. Trotzdem haben im Kreis Mettmann 75 Eltern die Impfung nicht nachgewiesen. Darunter sind auch Impfgegner.

Von Anke Spiess

Im Kreis Mettmann laufen zur Zeit 75 Verfahren, weil Eltern trotz mehrfacher Aufforderung nicht nachgewiesen haben, dass ihre Kinder gegen Masern geimpft sind. In den meisten Fällen würden die Eltern dann doch den Impfausweis vorlegen, so eine Sprecherin des Kreises. Aber der Kreis habe auch schon Bußgeldbescheide gegen Impfgegner herausgeschickt.

Kindern von Impfgegnern droht Kita-Verbot

Mit 2.500 Euro Bußgeld müssen die Eltern dann rechnen. Außerdem werden Kinder ohne Masernimpfung nicht in Kitas aufgenommen. Zu groß sei das Risiko, dass sie andere Kinder im Falle einer Infektion ansteckten.

In Wuppertal gibt es pro Jahr 10 bis 20 Fälle von fehlenden Impfnachweisen von Kindern. In den meisten Fällen könne das Gesundheitsamt das aber mit Gesprächen klären. Dass es Ängste vor Nebenwirkungen gibt, verstehe sie, sagt Dr. Ute Wenzel, die das Wuppetaler Gesundheitsamt leitet.

Impfpflicht gilt bei drohenden Schäden nicht

Alle Kinder würden vor einer Impfung untersucht, um auszuschließen, dass eine Masernimpfung wegen einer anderen Erkrankung schaden könnte. Bei einem glaubwürdigen Attest wird die Impfpflicht ausgesetzt.

Masern-Impfung verweigert: Bergische Städte verhängen Sanktionen 00:18 Min. Verfügbar bis 24.11.2025

Hochansteckend und hochgefährlich

Eine Masern-Erkrankung führt zu Ausschlag am Körper | Bildquelle: WDR

Kinder bis zu fünf Jahren, aber auch Erwachsene, die älter als 20 Jahre alt sind, müssten bei einer Masernerkrankung mit erheblichen Komplikationen rechnen, sagt Ute Wenzel: "Erkrankte Kinder können eine Mittelohr- oder eine Lungenentzündung bekommen, auch Gehirnentzündungen können auftreten. Für 30 Prozent der Kinder endet eine solche Gehirnentzündung tödlich." Dazu komme, dass Masern extrem ansteckend seien und damit auch eine Gefahr für Menschen zum Beispiel mit Immunerkrankungen oder für Ältere.

Todesfälle durch weltweite Impfkampagnen deutlich gesunken

Im Jahr 2000 starben weltweit etwa eine Million Kinder an Masern, sagt die Leiterin des Wuppertaler Gesundheitsamtes. Seitdem die WHO große Impfkampagnen gestartet habe, seien die Todesfälle auf 200.000 zurückgegangen.

Unsere Quellen:

  • Kreis Mettmann
  • Gesundheitsamt der Stadt Wuppertal