An Silvester Drohnenshow statt privater Böllerei in Düsseldorf?

Der Politik schwebt ein zentrales Lichtspektakel wie am Japantag vor. Idealerweise mit Drohnen statt mit Raketen. Vor vier Jahren hatte es schon mal einen Beschluss für eine Drohnenshow zum Jahreswechsel gegeben. Der war aber erfolglos geblieben, weil es damals unter anderem hieß, eine Show rentiere sich aufgrund der Einweg-Drohnentechnik nicht.

Drohnen oder Feuerwerk - Hauptsache zentral

"Wir sind davon überzeugt, dass sich die Drohnentechnik inzwischen weiterentwickelt hat und auch eine nachhaltige Show möglich sein sollte", erklärt Stephan Soll, Geschäftsführer der Grünen-Ratsfraktion.

Sollte das nicht möglich sein, wäre die Alternative ein "normales" Feuerwerk, aber eben zentral organisiert. Die Stadt soll die technischen Möglichkeiten und Konzepte mit potentiellen Veranstaltern sowie Polizei, Feuerwehr, Flugsicherung und Altstadtgemeinschaft besprechen und abstimmen.

Ziel: Wieder mehr Düsseldorfer in der Altstadt

Die Politik will mit einer zentralen Show auch wieder ein vielfältigeres Publikum in die Altstadt locken.

"Wir wollen, dass auch wieder mehr Düsseldorfer zum Jahreswechsel in die Altstadt kommen, die in den vergangenen Jahren aufgrund von Vorfällen oder Ausschreitungen eher weggeblieben sind." Stephan Soll, Ratsfraktion Die Grünen

Düsseldorf wäre die erste Stadt in NRW, die eine solch zentrale Drohnenshow zu Silvester umsetzen würde. Die Stadt Bad Salzuflen im Kreis Lippe hatte die bereits zum Jahreswechsel 2023/24 angekündigt, musste ihre Show wegen einer amtlichen Sturmwarnung dann jedoch am Silvestertag aus Sicherheitsgründen kurzfristig absagen.

Böllerverbot soll ausgeweitet werden

Im Zuge einer zentralisierten Feuerwerks- oder Drohnenshow will die Politik auch das Böllerverbot ausweiten. Das gilt bisher bereits für die gesamte Altstadt, sollte bei einer zentralen Show aber auch etwa auf die linksrheinischen Rheinwiesen sowie die Brücken ausgedehnt werden.

Die Politik wünscht sich außerdem schärfere Kontrollen des Verbots. Denn die Polizei hatte in ihrer jüngsten Silvesterbilanz zwar keine schweren Straftaten festgestellt, aber "es gab zahlreiche Berichte zu Verstößen gegen das Böllerverbot und zu gefährlichen Situationen im gesamten Stadtgebiet", heißt es in dem schwarz-grünen Ratsantrag.

Kontrollschleusen oder Bußgelder denkbar

"Was da konkret personell und auch rechtlich möglich ist, soll die Verwaltung prüfen", sagt Stephan Soll von der Grünen-Ratsfraktion. Möglicherweise müsse da auch erst die künftige Bundesregierung entsprechende Regelungen auf den Weg bringen.

Denkbar seien etwa Kontrollschleusen an den Altstadt-Zugängen wie im Rahmen des Glasverbots an den Karnevalstagen, aber auch Verwarn- oder Bußgelder für Böllersünder in der Verbotszone. In der vergangenen Silvesternacht hatte das Düsseldorfer Ordnungsamt mehr als 2500 Feuerwerkskörper sichergestellt und zerstört, doppelt so viele wie im Jahr davor.

Quellen: