Steile Rampen führen runter in den Kö-Bogen-Tunnel. Erlaubt sind dort nur 50 km/h. Doch viele Autofahrer halten sich nicht daran. Seitdem die Radaranlagen in den drei Tunnelröhren scharf geschaltet wurden, blitzt es durchschnittlich alle zweieinhalb Minuten. Und das Tag für Tag.
Unfälle im Tunnel besonders gefährlich
Damit hat Sebastian Veelken vom Düsseldorfer Ordnungsamt nicht gerechnet. Über 6.600 Verkehrsverstöße in den ersten 14 Tagen. Und das, obwohl jeweils zwei Schilder pro Tunneleinfahrt auf die Radaranlage hinweisen.
Denn ein Unfall im Tunnel sei immer besonders gefährlich, sagt Sebastian Veelken. Außerdem sei die Statik des Tunnels auf eine Aufprallgeschwindigkeit von 50 km/h ausgelegt. Alles darüber gefährde die Stabilität des Bauwerks.
Der schnellste Verkehrssünder fuhr mit 115 km/h durch den Köbogentunnel. Ihm drohen drei Monate Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und eine Geldstrafe von 700 Euro.
Aber schon ab einer Geschwindigkeit von 71 km/h bekommt der Fahrer bei erlaubten 50 einen Punkt und muss 115 Euro zahlen.
"Radaranlage im Kö-Bogen-Tunnel sinnvoll"
Verkehrsanwalt Henrik Momberger hält die Radaranlage im Kö-Bogen-Tunnel für sinnvoll. Allerdings führe der dort eingesetzte Schwarzlichtblitzer dazu, dass der Verkehrssünder nicht merkt, dass er geblitzt wurde.
"In dem Moment, in dem ich geblitzt werde, habe ich keinen Aha-Effekt." Der komme erst, wenn der Bußgeldbescheid mit der Post zu Hause ankomme und das kann Wochen dauern.
Viele Düsseldorfer geblitzt
Laut Stadt werden 60 Prozent aller Geschwindigkeitsüberschreitungen im Kö-Bogen-Tunnel von Fahrern mit Düsseldorfer Kennzeichen begangen. Für Rechtsanwalt Henrik Momberger nicht überraschend. "Wir stellen immer wieder fest, dass Berufspendler solche neuen Schilder, wie die, die vor der Radarfalle warnen, nicht wahrnehmen." Das dauere eine ganze Zeit.
Die Stadt Düsseldorf ist überzeugt, dass die Fallzahlen in den kommenden Wochen sinken. Spätestens, wenn die ersten Bußgeldbescheide rausgehen.
Über dieses Thema berichten wir auch am 27.03.24 im WDR-Fernsehen, in der Lokalzeit aus Düsseldorf, 19.30 Uhr.