Dürener Klinik bietet psychologische Behandlung zu Hause an

Stand: 20.01.2024, 10:00 Uhr

Die LVR-Klinik in Düren will Patienten mit psychischen Problemen verstärkt in ihrer häuslichen Umgebung behandeln. Das Angebot soll die bisher rein stationäre Therapie ergänzen.

Von Michael Esser

Mit dem Angebot sollen Menschen in psychischen Notlagen angesprochen werden. Es wird Patienten angeboten, die zum Beispiel von Ängsten gesteuert werden, die unter manisch-depressiven Schüben leiden, einer Psychose oder einer bipolaren Störung. Solche Krisen können nach Angaben der LVR-Klinik viele Menschen betreffen. Das Dürener Krankenhaus hat diesen Patienten bisher im Rahmen einer stationären Therapie geholfen.

Angst, die Wohnung zu verlassen

Eine bestimmte Gruppe von Betroffenen wurde dabei bislang kaum erreicht, nämlich solche Patienten, die ihr Heim nicht verlassen können, zum Beispiel aufgrund ihrer Erkrankung oder weil Kinder oder Haustiere versorgt werden müssen.

Mobiles Einsatzteam

Für diese Patienten wird nun ein mobiles Einsatzteam aus Fachärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Pflegefachpersonal und Ergotherapeuten aufgebaut. Während der Behandlung soll mindestens einmal täglich ein Teammitglied zuhause vorbeischauen. Neben der Krisenbegleitung wird über Medikamente informiert, es gibt Tablettentraining und Hilfen für den Alltag.

Gegenüber der stationären Behandlung in der Klinik sehen die Ärzte einen Vorteil: Die Einflüsse der häuslichen Umgebung auf die psychische Erkrankung lassen sich besser erkennen, Hemmnisse für die Zeit nach der Therapie können frühzeitig angegangen werden.

Patienten müssen mitarbeiten

Voraussetzung ist, dass die Patienten eine Betreuung zu Hause auch wollen. Sie müssen in der Lage und willens sein, aktiv mitzuarbeiten. Eine Zu-Hause-Therapie dauert im Regelfall ähnlich lange wie eine stationäre Behandlung. Die Fachleute gehen von zwei bis acht Wochen aus. Das Angebot soll zunächst im Raum Düren und Merzenich eingeführt werden. Dabei können insgesamt zwölf Patienten behandelt werden.