Die Polizei musste jetzt einen möglichen Tatverdächtigen nach einem DNA-Test ausschließen. Das Mädchen Claudia Ruf aus Grevenbroich-Hemmerden war im Mai 1996 mit dem Hund eines Nachbarn in der Nähe ihres Elternhauses spazieren gegangen. Dann verschwand die Elfjährige spurlos. Zwei Tage später fanden Spaziergänger ihre Leiche auf einem Feld im 70 Kilometer entfernten Euskirchen – das Mädchen war vergewaltigt und erdrosselt worden.
Cold Case“ Claudia Ruf wurde wieder aufgerollt
Die Bonner Mordkommission rollte das schreckliche Verbrechen vor ein paar Jahren als so genannten "Cold Case" wieder auf. Im Zuge der Ermittlungen stieß die Polizei auf ein Auto mit Recklinghäuser Kennzeichen, das Zeugen am Tattag am Tatort aufgefallen war.
Daraufhin führten die Ermittler im Kreis Recklinghausen einen Massen-Gentest unter rund 200 Männern durch. Ein Mann hatte die Speichelprobe zunächst massiv verweigert. Er musste sie aber später auf richterlichem Beschluss doch abgeben. Jetzt steht das Ergebnis fest: Keiner der Proben ergab eine Übereinstimmung.
Ermittler gehen noch weiteren Spuren nach
Es gebe aber noch weitere Spuren, denen die Ermittler nachgehen, sagte der Bonner Polizeisprecher Robert Scholten dem WDR. Noch immer sei zum Beispiel der Verbleib von einigen Personen aus dem Kreis Recklinghausen unklar. Möglicherweise seien sie ins Ausland verzogen.
Die Akten zum Fall umfassen inzwischen 160.000 Seiten
Die Akten im Fall Claudia Ruf umfassen inzwischen mehr als 160.000 Seiten. Die Polizei hatte schon vor vier Jahren versucht, den Täter mit einem Masen-Screening zu finden. Dabei hatten etwa 2.000 Männer ihren Speichel abgegeben.
Ermittler: Wir geben nicht auf
Bislang ist aber der Mann, der das Mädchen umgebracht hat, immer noch unerkannt. Aber die Hoffnung der Ermittler, den Mörder doch noch zu finden, ist immer noch gegeben: "In uns brennt immer noch das Feuer", sagte Polizeisprecher Robert Scholten, "wir wollen den Mann unbedingt finden".
Quellen: Recherche Reporter WDR Studio Düsseldorf, Polizei