Seit über 20 Jahren ist Saloua Mohammed in Bonn-Tannbusch ehrenamtlich als Streetworkerin unterwegs. Hier hat sie auch eine neue Heimat gefunden. Ausgerechnet in einem Stadtteil voller Wohnblocks, hoher Arbeitslosigkeit und frustrierter Jugendlicher.
Aber genau hier hat sie ihre Aufgaben gefunden: Kampf gegen Extremismus, Rassismus und gesellschaftliche Ungerechtigkeit.
Die Eltern haben sie geprägt
Aufgewachsen in Leverkusen waren es ihre marokkanischen Eltern, die sie geprägt haben. "Für andere da zu sein, war für meinen Vater und für meine Mutter selbstverständlich. Das hat mich schon als Kind sehr beeindruckt", erinnert sich Saloua Mohammed.
Etwa, als eine Freundin zuhause Gewalt erleben musste oder ein Junge aus der Nachbarschaft Probleme in der Schule hatte. Ihre Eltern haben damals geholfen. Und so beginnt auch Saloua Mohammed, sich ehrenamtlich um Menschen aus ihrer Umgebung zu kümmern.
Engagement gegen Extremismus
Außerdem engagiert sie sich gegen Extremismus – egal ob von rechts oder von ultrakonservativen Muslimen. Dafür wird sie angefeindet und bedroht. Aber sie macht weiter.
Vor allem aber unterstützt sie Jugendliche, die wegen ihrer Herkunft oder aus sozialen Gründen nicht die gleichen Chancen haben wie andere. Ihnen zeigt sie Wege, wie sie Schulabschlüsse schaffen oder eine gute Ausbildung bekommen.
Mohammed arbeitet an verschiedenen Hochschulen
"Ich bin so stolz auf die Jugendlichen, die keine Unterstützung in ihrer privaten Umgebung hatten und trotzdem ihre Träume verwirklichen konnten", erzählt sie.
Sie selbst hat ihren Traum auch verwirklichen können. Sie hat studiert, arbeitet heute als Sozialwissenschaftlerin an verschiedenen Hochschulen und schreibt wissenschaftliche Bücher. Ihre ehrenamtliche Arbeit hat sie trotzdem nicht aufgegeben.