Die Zahlen sind schwindelerregend: 90 Millionen Euro Steuern sollen die drei Angeklagten hinterzogen haben. Den drei Männern aus Düsseldorf und Ungarn wirft die europäische Staatsanwaltschaft vor, Elektronikgeräte - vor allem Apple AirPods - in der EU gekauft und günstiger, ohne Mehrwertsteuer zu zahlen, weiterverkauft zu haben.
Umsatzsteuerkarussell aus Scheinfirmen
Um ihre Steuerpflicht zu verschleiern sollen sie ein Geflecht aus internationalen Scheinfirmen genutzt haben. Extrem schnell, teilweise innerhalb von Stunden, soll die Ware mehrfach weiterverkauft worden sein.
Während sie auf dem Papier zwischen den Scheinfirmen im In- und EU-Ausland hin und her verschoben worden seien, bewegten sich die Elektrogeräte aber gar nicht und befanden sich in zwei Lagern in Köln und Wendelstein.
Laut einer Gerichtssprecherin soll sich durch die Vielzahl der Weiterverkäufe der Schaden aufaddiert haben und die Hohe Schadenssumme von 90 Millionen Euro entstanden sein.
Mehrwertsteuer gespart
Gewinne sollen die Angeklagten damit erzielt haben, dass sie durch das Verschiebesystem keine Mehrwertsteuer zahlten. Dadurch konnten sie, laut Anklage, die Geräte billiger an deutsche Gewerbekunden verkaufen. Um das komplexe System zu durchdringen sind insgesamt 36 Prozesstage bis Mitte Juli geplant.
Unsere Quellen:
- Landgericht Düsseldorf
- Staatsanwaltschaft Düsseldorf