Bäcker fordern Entlastungen: 5.000 Berliner in Düsseldorf verteilt

Stand: 16.11.2022, 14:47 Uhr

In Düsseldorf haben am Mittwoch Bäcker 5.000 Berliner an Passanten und Autofahrer verteilt – mit einem ernsten Hintergrund: Sie fordern mehr Unterstützung der Regierung in der Energiekrise.

Hektisch geht es an der Kreuzung in der Nähe des Düsseldorfer Landtags zu. Verschiedene Bäcker in weißer Arbeitskleidung wuseln über die Straße und versuchen, ihre Berliner zu verteilen. Zwischen Anhalten, Fenster runtermachen und Berliner annehmen, bekommen die Autofahrer noch ein paar Worte zum Anliegen der Bäckereien zugeworfen.

Bäcker fordern mehr Hilfe für Energiekosten

Verschiedene Vertreter des Backhandwerks haben so auf ihre gebeutelte Situation aufmerksam gemacht. Unter dem Motto "5.000 Berliner für die Ampel" ging es darum, auch die Politik noch einmal wachzurütteln. Bei der Aktion machten Handwerksbäcker und Vertreter der Bäckerinnungen aus Düsseldorf und Umgebung mit.

Bäcker verteilen 5000 Berliner an Autofahrer | Bildquelle: dpa/ Oliver Berg

Eigentlich geht es ihnen vor allem um eine Sache: Gleichbehandlung. Die Handwerksbetriebe möchten von der Regierung die gleichen Hilfen bekommen, die auch großen Industriebäckereien zustehen. "Wir dürfen bei allem nicht vergessen, dass schon viel für Entlastungen gemacht wurde. Das wichtigste für uns ist im Alltag aber einfach Planungssicherheit", sagt Johannes Dackweiler. Er ist Bäcker in Düsseldorf. Die bisherigen Maßnahmen reichten nicht aus. Betriebe würden teilweise um ihr Überleben kämpfen, erzählt er weiter.

Stellvertretend für viele Handwerksbranchen

"Alarmstufe Brot": Mit Backwaren haben Bäcker mehr Entlastungen gefordert. | Bildquelle: Andreas Turnsek

Das Aktionsbündnis fordert Soforthilfen für besonders gefährdete Betriebe sowie eine effektive Preisbremse für Strom und Gas.

Aufmerksamkeit für die Bäckereibranche zu erregen, ist also für diesen Mittwoch zumindest das erklärte Ziel. Aber: "Wir stehen als Bäcker hier im Grunde stellvertretend auch für viele Handwerksbranchen, die unter Druck stehen und weitere Entlastungen fordern", sagt Dackweiler. Nur sind Berliner eben praktischer zu verschenken als zum Beispiel Rohrzangen.