Ein Jahr Luftschläge, Raketenbeschluss und Angriffe auf Zivilistinnen und Zivilisten. Ein erheblicher Teil der Infrastruktur, Industrie und Wohngebäude ist zerstört, tausende Menschen verwundet und getötet. Als die Ukraine vor einem Jahr von Russland agegriffen wurde, war weder das Ausmaß des Krieges klar, noch die Widerstandsfähigkeit der Ukraine.
Kann Krieg Alltag werden?
Andrea Beer ist als ARD-Korrespondentin seit Kriegsbeginn in der Ukraine. Fast täglich berichtet sie seitdem über die aktuellen Entwicklungen, Rückeroberungen, Verluste und persönliche Schicksale.
Die Gespräche und Interviews brachten sie von Lwiw im Westen des Landes über die Region Charkiw im Norden und Kiew bis in den Osten nach Dnipro. Am Jahrestag des Kriegsbeginns ist Andrea Beer mit ihrem Team in den Donbas gereist, wo die Menschen schon seit 2014 im Krieg leben.
"Orte der Unbeugsamkeit"
Wie der Alltag im Ukrainekrieg aussieht, lässt sich nicht verallgemeinern, sagt Andrea Beer in der aktuellen Folge von "nah dran". Im Osten des Landes ist die Versorgung mit Energie und Lebensmitteln unzuverlässig, was das normale Leben unmöglich macht. In Großstädten wie Kiew wahren Theater und Supermärkte den Schein des Alltags. Aber auch hier kann das Leben jederzeit durch Luftalarm unterbrochen werden.
Kleine Momente der Normalität erlebte Andrea Beer in den Wärmestuben, die auch „Orte der Unbezwingbarkeit“ genannt werden. Sie bieten Schutz vor Kälte und die Möglichkeit das Handy aufzuladen. Gleichzeitig findet hier auch Gemeinschaft statt: Menschen unterhalten sich, sprechen sich Mut zu.
Die Frühjahrsoffensive und der Ruf nach Waffen
Verhandlungen mit Russland stellen aktuell für die meisten Menschen in der Ukraine keine Option dar. Angesichts der Sorge vor einer Frühjahrsoffensive wird der Ruf nach westlichen Waffen immer lauter.
In der aktuellen Folge "nah dran" berichtet Andrea Beer von ihren Begegnungen mit Ukrainerinnen und Ukrainern und über ihren Alltag im Kriegsgebiet.
Der Podcast "nah dran"
Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.