Zehn Jahre nach ihrer Gründung ist die AfD im Bundestag, in fast allen Landtagen und in zahlreichen Stadt- und Kreistagen vertreten. Das aktuelle Umfragehoch könnte ihr auch den Einzug in Kommunalämter ermöglichen. Das betrifft insbesondere den Osten der Republik, wo die AfD bereits in verschiedenen Stichwahlen vertreten war, etwa in Cottbus, Görlitz und zuletzt im Landkreis Oder-Spree.
Kommenden Sonntag findet die Stichwahl für das Amt des Oberbürgermeisters in der mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin statt. Neben dem Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) steht hier der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion Leif-Erik Holm zur Wahl. Am darauf folgenden Wochenende steht die Stichwahl im südthüringischen Sonneberg bevor. Robert Sesselmann (AfD) könnte hier der erste Landrat seiner Partei werden.
Über seine Prognose für die Stichwahlen und das aktuelle Umfragehoch der AfD, sprechen wir in der neuen Folge "nah dran" mit Olaf Sundermeyer. Er begleitet die ostdeutsche AfD seit 2014 und hat die Stichwahlen in Cottbus und Görlitz aus der Nähe verfolgt.
Vorbereitet auf den Ausnahmefall
Dabei erlebte Olaf Sundermeyer, wie die AfD in ihren Hochburgen, wie in Cottbus, bereits das Stadtbild prägt. Die Partei ist auf Stadtfesten und in Gaststätten präsent und organisiert in einem rechten Kulturzentrum mitten in der Cottbusser Innenstadt Freizeitaktivitäten. Neben der hohen Präsenz vor Ort beschreibt Sundermeyer die personelle Aufstellung der AfD in Ostdeutschland als Erfolgsfaktor. Gerade auf außerplanmäßige Wahlen, wie in Sonneberg, sei die AfD gut vorbereitet.
Vor Ort bröckelt die Brandmauer
Entscheidend sei auch das Verhalten der anderen Parteien. Oftmals kommt es im Fall von Stichwahlen mit AfD-Kandidaten zum geschlossenen Aufruf zur Wahl der jeweiligen Gegenkandidaten. Die vollständige Abgrenzung zur AfD sei jedoch nicht zwingend parteiübergreifender Konsens, so Sundermeyer.
Der Podcast "nah dran"
Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.