"In vielen Städten in Nordrhein-Westfalen sorgt die Mietpreisentwicklung für Unmut", schreibt Conrad zum angefragten Thema Mieten - und liegt damit sicherlich richtig. Der KI-Chatbot wird von der NRW-CDU zum ersten Mal im Wahlkampf genutzt.
Conrad soll CDU-Mitgliedern intern dabei helfen, Pressemitteilungen und Social Media-Beiträge zu erstellen. Auch Briefe oder Einladungen hat der Bot drauf. "Basis ist dabei immer die Programmatik der CDU Nordrhein-Westfalen", schreibt die Partei auf WDR-Anfrage.
Grünen arbeiten an KI-Tool
So intensiv wie von der CDU wird künstliche Intelligenz (KI) von keiner Partei in NRW genutzt. Eine Rolle spielt die Technik im Wahlkampf aber schon.
So setzt der Landesverband der SPD KI vor allem bei der Recherche ein, etwa zu bestehenden Beschlusslagen. Ein eigenes Tool wie die CDU nutze man aber nicht.
Die Grünen in NRW arbeiten dagegen gerade an einer KI-Anwendung. Die Partei schreibt dazu: "Diese soll Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer bei der Recherche, Zusammenstellung und Aufbereitung der aktuellen Parteiposition zu verschiedenen Themen unterstützen." Die Anwendung soll den Mitgliedern bald zur Verfügung gestellt werden.
FDP und Linke nutzen KI im aktuellen Wahlkampf nur wenig und nur mit externen Anwendungen, zum Beispiel als Suchwerkzeug und beim Erstellen von Textentwürfen. Die Landesverbände von BSW und AfD haben auf die WDR-Anfrage zum Thema "KI im Wahlkampf" nicht reagiert.
NRW-Parteien versprechen Fairness im Wahlkampf
Die Parteien, die geantwortet haben, versprechen bei der Nutzung von KI Transparenz. Oft wird die Technik nur intern genutzt. Sollte es künstlich erzeugte Inhalte geben, werden die nach Angaben der Parteien gekennzeichnet.
In der Regel kommt aber ohnehin nur der Entwurf von der KI und die Endfassung dann von einem Mitarbeiter. Bei keiner der Parteien darf die Anwendung selbstständig und ohne menschliche Kontrolle etwas posten.
Verweis auf das "Fairnessabkommen"
Die FPD in NRW verweist außerdem auf ein Fairnessabkommen für den Wahlkampf. Das hätten neben der FDP die Union, SPD, Grüne und Linke beschlossen. Die AfD sei nicht gefragt worden.
Die BSW hatte sich dem Abkommen laut früherer Berichterstattung nicht angeschlossen. Man werde stattdessen eine Selbstverpflichtung für einen fairen Wahlkampf abgeben.
Unsere Quellen:
- CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke
- DPA
Über dieses Thema berichtet der WDR am 27.01.2025 auch im WDR Radio auf WDR5.