In NRW ist nach Angaben des Landesministeriums für Flucht erstmals ein Minderjähriger in Abschiebehaft genommen worden. Der 17-Jährige soll "auf Grundlage einer richterlichen Anordnung" in der Abschiebehaftanstalt in Büren untergebracht gewesen sein.
Nach Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) soll es sich um einen religiös radikalisierten Jugendlichen aus Serbien handeln. Er gelte als gefährlich.
Abschiebung des Minderjährigen scheiterte
Allerdings sei die Abschiebung des Jugendlichen am Ende gescheitert. Offenbar habe sein Heimatland Serbien ihn nicht aufnehmen wollen, weil es dort keine familiäre Obhut für ihn gegeben habe. Laut dpa ist der 17-Jährige nun wieder auf freiem Fuß und lebt bei Verwandten in Deutschland. Er werde von den Sicherheitsbehörden überwacht.
Unbegleitete Minderjährige können in Deutschland nur in Ausnahmefällen abgeschoben werden. Ob der Jugendliche tatsächlich unbegleitet war und auf welche Ausnahmeregelung sich die Behörden dann stützten, ist nicht bekannt.
Eine WDR-Anfrage nach mehr Details beantwortete das NRW-Ministerium für Flucht größtenteils nicht. Wegen des Alters des Betroffenen seien zwei Jugendämter involviert gewesen. Weitere Fragen zur Person könne die Behörde aus Datenschutzgründen nicht beantworten.
Unsere Quellen:
- dpa
- NRW-Ministerium u.a. für Flucht