Wie andere Bundesländer prüft auch Nordrhein-Westfalen die Einführung eines günstigeren Sozialtarifs zum Deutschlandticket in den nächsten Monaten. Das kündigte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) am Mittwoch in Düsseldorf kurz vor dem bundesweiten Verkaufsstart des Deutschlandtickets am 3. April an. Der Preis für ein NRW-Sozialticket steht noch nicht fest. In Hessen soll das Monatsticket für Geringverdienende 31 Euro kosten.
Das Deutschlandticket kostet 49 Euro im Monat und kann ab dem 1. Mai bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Es gilt in Bussen, Straßen- und U-Bahnen sowie in S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpress-Zügen jeweils in der 2. Klasse - aber nicht in ICEs und anderen Fernzügen.
Kinder unter 6 Jahren können kostenlos mitgenommen werden. Ebenfalls kostenfrei im Deutschlandticket ist die Mitnahme von Hunden. Als Jobticket für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer soll das Deutschlandticket je nach Arbeitgeber-Zuschuss noch günstiger sein.
Das 49-Euro-Ticket – oder: wie mobil sind wir eigentlich?. WDR RheinBlick. 31.03.2023. 29:21 Min.. Verfügbar bis 29.03.2029. WDR Online.
NRW-Regelungen für Zusatzleistungen
Krischer betonte erneut, dass auch Studierende vom 49-Euro-Ticket profitieren sollen - ohne dafür doppelt zahlen zu müssen. Für sie ist zunächst eine "buchbare Upgradelösung zum Semesterticket" vorgesehen - sie sollen die Differenz zu den 49 Euro zahlen und können dann deutschlandweit fahren. An einem einheitlichen Angebot für Schülerinnen und Schüler werde noch gearbeitet, hieß es auf Krischers Pressekonferenz mit den Verkehrsverbünden.
Zum 1. Juli sollen laut NRW-Verkehrsministerium landesweit in ganz Nordrhein-Westfalen gültige Zusatztickets für die 1. Klasse-Nutzung und Fahrradmitnahme eingeführt werden. Ein 1. Klasse-Zusatzticket wird demnach für 69 Euro pro Monat angeboten, das Fahrrad-Monatsabo zum Preis von 39 Euro. Die im NRW-Tarif angebotenen Zusatztickets sind den Angaben zufolge analog wie das Deutschlandticket als monatlich kündbares Abonnement erhältlich. In der Übergangszeit bis 1. Juli gilt weiter der bisherige Flickenteppich an verkehrsverbundspezifischen Tarifen.
Bundesweite Regeln geplant
Für Studierende und Zusatzleistungen von Fahrrad bis 1. Klasse wollen die Verkehrsminister der Länder schrittweise eine bundesweite Vereinheitlichung umsetzen. Bislang gibt es also zunächst weiter unterschiedliche Detailregelungen von Land zu Land. Gebuchte Zusatzleistungen sind demnach ab 1. Juli vorläufig nur in Nordrhein-Westfalen gültig.
Das Deutschlandticket soll an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem Sommer 2022 anknüpfen. Vorgesehen ist ein digital buchbares, monatlich kündbares Abo. Das Deutschlandticket ist personengebunden.
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 29.03.2023 auch im Fernsehen: WDR aktuell, 12.45 Uhr.