Nach der Amokfahrt in Münster, bei der drei Menschen starben, ist vieles nach wie vor unklar. Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Montag (09.04.2018) bei WDR 5, dass man derzeit noch prüfe, woher der 48-Jährige, der am Samstag (07.04.2018) mit seinem Campingbus in eine Menschenmenge fuhr, die Waffe hatte, mit der er sich nach der Tat selbst erschoss. Einen Waffenschein habe er nicht besessen, so Reul.
Amokfahrer war als "psychisch auffälliger Mensch" aktenkundig
Dass die Tat hätte verhindert werden können, glaubt der NRW-Innenminister nicht. Der Amokfahrer sei in der Vergangenheit zwar mit "kleinen kriminellen Straftaten" auffällig geworden, aber in keinem der fünf Fälle verurteilt worden.
Zudem sei er zwar als "psychisch auffälliger Mensch" aktenkundig geworden. Aber so lange "daraus nicht ableitbar ist, dass eine Gefahr für andere entsteht, wird auch niemand initiativ", so Reul. Es habe nur Hinweise gegeben, dass er sich möglicherweise selbst das Leben nehmen wolle.
Reul: Hundertprozentige Sicherheit ist ein Irrglaube
Wie dies letztlich mit der Amokfahrt in der Altstadt von Münster zusammenhänge, sei Gegenstand der Ermittlungen: Lediglich der Tatbestand sei jetzt klar: "Der Mann wollte sich selber das Leben nehmen."
Was eine höhere Sicherheit in Innenstädten durch die Sperrung bestimmter Bereiche mit Pollern betrifft, betonte Reul, dass dies jede Stadt für sich entscheiden müsse. Es sei auch ein Irrglaube zu denken, man könne die Innenstädte oder das gesellschaftliche Leben hundertprozentig sicher machen.