Abgeordnet - Wer sitzt eigentlich im NRW-Landtag? Julia Eisentraut (Grüne)

Stand: 12.11.2024, 17:44 Uhr

Seit 2022 sitzt Software-Entwicklerin Julia Eisentraut (Grüne) im Landtag. Digitalisierung und IT-Sicherheit sind ihr wichtig.

Gebürtig kommt Eisentraut aus dem Saarland. Der Liebe wegen ist sie nach ihrem Master-Abschluss in Informatik nach Nordrhein-Westfalen gezogen. Mittlerweile ist sie in Oerlinghausen zuhause. Dort war sie bereits im Stadtrat. Heute ist sie Mitglied des Kreisvorstandes Lippe und sitzt für die Grünen im NRW-Landtag.

Sie gibt sich nahbar und wirbt auf Social Media regelmäßig für Sprechstunden, die per Telefon oder auch persönlich stattfinden können. Es sei ihr wichtig, Brücken zwischen "denen da oben" und den Bürgern zu bauen. Der Neuwahl am 23.02.25 sieht Eisentraut motiviert und zuversichtlich entgegen.

Selbsternannter "Nerd"

Die Grünen-Politikerin hat Informatik studiert und arbeitet an ihrer Promotion. Sie selbst beschreibt sich als "Nerd", betont aber, dass das keineswegs bedeutet, sie könne ausschließlich mit Zahlen umgehen. Gerade in der Software-Entwicklung sei es wichtig, auch die Menschen, die hinterher mit den Systemen arbeiten müssen, zu berücksichtigen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Abgeordnete im NRW-Landtag: Julia Eisentraut (Grüne) WDR 5 Westblick - aktuell 12.11.2024 10:42 Min. Verfügbar bis 12.11.2025 WDR 5

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"100 prozentige Sicherheit kann es nie geben"

Nicht nur in ihrer Promotion, sondern auch in ihrer Rolle als Abgeordnete setzt sich Eisentraut mit IT-Sicherheit und Digitalisierung auseinander. Durch ihre Forschung versucht sie herauszufinden, wie sicher beispielsweise die Systeme von Behörden, Arztpraxen oder auch selbstfahrenden Autos vor Hacker-Angriffen sind. Mit verschiedenen Modellen ließe sich eine verlässliche Sicherheit erreichen, aber vollends geschützt seien die Systeme nie.

Das musste vor Kurzem auch der Dienstleister Südwestfalen-IT merken. Aufgrund eines Hacker-Angriffs gingen viele Daten, unter anderem von Kommunen und Krankenhäusern, verloren. In der Verwaltungsdigitalisierung seien in den letzten Jahren Fehler passiert, die solche Vorfälle begünstigen. Diese sollen in Zukunft sowohl auf Landes-, als auch auf Bundesebene politisch verbessert werden.

Künstliche Intelligenz zu schnell für Politik?

Die Politik sei sich sehrwohl darüber im Klaren, welche Regulierungen und Gesetze die technischen Fortschritte verlangen. Als Folge der Veröffentlichung von Chat-GPT gab es erst kürzlich ein Update des AI-Acts. Dieses Update kam für die Politik aber keineswegs überraschend. Man sei mit der Forschung im Austausch und so auf technische Neuerungen vorbereitet. Sofern für umfangreiches Technologie-Forecasting und Gespräche mit Forschenden gesorgt sei, stehe einer der Zeit entsprechenden Anpassung von Gesetzen und Regulierungen nichts im Wege.