Am Nachmittag gab es zum Beispiel in der Kölner Innenstadt eine Demo. Rund 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren anwesend - weniger als ursprünglich angenommen. Rund halb so viele waren es in Bonn. Protest-Aktionen gab es unter anderem auch in Paderborn und Bielefeld, Aachen, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Gelsenkirchen.
Kohle-Ausstieg bis 2030 gefordert
Unter dem Motto #NowForFuture forderte die Klimabewegung einen schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und ein Ende aller fossilen Investitionen. Auf Kohle solle Deutschland schon bis 2030 verzichten - statt bis 2038.
Protest soll Druck auf Ampel-Koalition ausüben
Ein Jahr vor der Bundestagswahl sende Fridays for Future damit ein klares Zeichen an die Regierungsparteien, dass das Klima Priorität bekommen müsse, hieß es: "Bis zur Wahl bleibt der Ampelkoalition noch ein Jahr, um die Veränderungen anzugehen, die jetzt dringend notwendig sind." Unterstützt wurde der "Klimastreik" von Dutzenden Nichtregierungsorganisationen und Verbänden, darunter Greenpeace, Campact, Brot für die Welt und Misereor.
Klimaschutz für viele Menschen weniger wichtig
Doch es scheint, als seien wegen anderer Krisen die Themen Umwelt und Klima zuletzt für einige Menschen weniger wichtig geworden. Während in Köln und Bonn noch einige tausend Menschen zusammenkamen, waren es in Dortmund, Düsseldorf, Aachen oder Wuppertal jewails nur wenige hundert.
Im ARD-DeutschlandTrend von Anfang September nannte fast jeder Zweite (48 Prozent) Zuwanderung und Flucht als eines der beiden wichtigsten politischen Probleme, um die sich die deutsche Politik vordringlich kümmern muss. Das sind 22 Prozentpunkte mehr als noch im April. Es folgte das Thema Wirtschaft mit 20 Prozent (+1). Umwelt- und Klimaschutz kamen noch auf 12 Prozent (-4).
Weniger Zulauf auch bei Demonstranten Thema
Dass Fridays for Future nicht mehr die großen Massen bewegt, war auch Thema bei den Demonstranten selbst - so wie in Aachen.
"Ich find es einfach sehr traurig, weil der Klimawandel eine allseits präsente drohende Katastrophe ist", sagte ein junger Demonstrant. Eine junge Frau sagte, dass es für sie schlimm ist, wie wenig das manche Menschen interessiere. "Und ich find es wichtig, sich dann einzusetzen auch für die Menschen, die das vielleicht nicht so relevant finden."
Fridays for Future: Umgang mit Antisemitismus in der Kritik
Die Klimabewegung stand zuletzt wegen des Umgangs mit Antisemitismus in der Kritik. Insbesondere die schwedische Initiatorin Greta Thunberg und ihr Umfeld verbreiteten seit Monaten vielfach als antisemitisch kritisierte Botschaften.
Die Sängerin Lina sagte deswegen ihren Auftritt bei einer Demo im Mai in Hamburg ab. Ihre Kritik: Fridays for Future Hamburg distanziere sich nicht ausreichend von Antisemitismus und treffe keine Vorkehrungen, "dass antisemitische Inhalte regelmäßig und in großem Umfang auf den von ihnen organisierten Demonstrationen zur Schau gestellt werden".
Unsere Quellen:
- Informationen von Fridays for Future
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und epd
Über dieses Thema berichten wir am 20.09.2024 auch im Radio und im Fernsehen - etwa in den WDR-aktuell-Hörfunknachrichten.