Kinderärztliche Videosprechstunden noch bis in den Januar möglich

Stand: 27.12.2022, 19:57 Uhr

Weil derzeit viele Kinder krank sind, gibt es auch zwischen den Jahren und bis weit in den Januar hinein mehr personelle Kapazitäten im kinderärztlichen Notfalldienst. Über Weihnachten wurden die angebotenen Videosprechstunden bereits 1.100 Mal genutzt.

Die Kinderärztinnen und -ärzte in NRW reagieren auf die aktuell gestiegene Zahl von kleinen Patienten mit zusätzlichen Angeboten.

Eine von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein angebotene Videosprechstunde ist über Weihnachten mehrfach von Eltern kranker Kinder genutzt worden - nämlich 1.092 Mal. Nach Angaben der Kassenärzte haben sich an Heiligabend mehr als 300 Eltern Rat geholt, am 25. Dezember waren es gut 400 und am 2. Weihnachtstag knapp 370. Die KV Nordrhein hatte die digitale Sprechstunde wegen überfüllter Kindarztpraxen angeboten.  

Mediziner arbeiten im Zwei-Schicht-System

Eltern konnten dabei direkt mit einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt Kontakt aufnehmen, um eine erste medizinische Einschätzung zu erhalten. Dabei klärten insgesamt 26 Mediziner im Zwei-Schicht-System, ob der Besuch einer Kinder-Notdienstpraxis erforderlich ist. Nur ein Drittel der Kinder musste danach tatsächlich noch in eine Notdienstpraxis.

Die vom NRW-Gesundheitsministerium geförderte Sprechstunde wird noch bis Ende Januar angeboten. Konkret können sich Eltern mittwochs von 16.00 bis 22.00 Uhr und an den Wochenenden von 10.00 und 22.00 Uhr unter 0211/59707284 an den Kindernotdienst wenden. Sie bekommen dann einen Link zur Videosprechstunde. Für diese benötigen sie ein Handy, ein Tablet oder einen Computer mit Kamera und Mikrofon. Eine zusätzliche Software muss nicht installiert werden.

Außerplanmäßige Sprechzeiten in Westfalen-Lippe

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat vorübergehend die Kapazitäten im kinderärztlichen Notfalldienst erhöht: 65 Haus- und Kinderarztpraxen hatten sich kurzfristig dazu bereit erklärt, ab Heiligabend die Notfall-Versorgung zu unterstützen. Bis zum 11. Januar 2023 werden an einzelnen Tagen kinder- und jugendmedizinische sowie hausärztliche (für Kinder ab 6 Jahren) Praxen außerplanmäßige Sprechzeiten anbieten.

Die zusätzlichen Sprechstunden an den zurückliegenden Feiertagen seien in Westfalen-Lippe unterschiedlich genutzt worden: In ländlichen Regionen sei das Angebot stärker frequentiert gewesen als in städtischen Gebieten, sagte eine KVWL-Sprecherin dem WDR. Insgesamt wurden ihr zufolge mehr als 1.000 Patienten in den Praxen im persönlichen Kontakt behandelt.

Mitarbeiter der Kinderärztlichen Notfallpraxen in Westfalen-Lippe hätten über die Weihnachtsfeiertage insgesamt 7.500 Patienten besucht, daraus ergebe sich eine Steigerung um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.