Diese Arten verbreiten sich in NRW

Von Oliver Scheel

Ob Pflanzen oder Tiere - viele neue Arten mögen den Lebensraum NRW. Von einer invasiven Art spricht man nur, wenn die Tiere oder Pflanzen einheimische Arten verdrängen oder in ihrer Existenz bedrohen. Bei manchen dieser Neuankömmlinge ist das noch unklar.

Nutria im Wasser

Nutria: Die Nagetiere wurden rund um das Jahr 1900 wegen ihres Fells eingeführt. Sie schädigen nachhaltig die Ufervegetation und gelten als invasiv, weil sie so für den Verlust von Lebensraum anderer Tiere verantwortlich sind. Mittlerweile werden sie auch bejagt. Dr. Manfred Aletsee vom NABU NRW sagte dem WDR, "sie krempeln ganze Uferbereiche um".

Nutria: Die Nagetiere wurden rund um das Jahr 1900 wegen ihres Fells eingeführt. Sie schädigen nachhaltig die Ufervegetation und gelten als invasiv, weil sie so für den Verlust von Lebensraum anderer Tiere verantwortlich sind. Mittlerweile werden sie auch bejagt. Dr. Manfred Aletsee vom NABU NRW sagte dem WDR, "sie krempeln ganze Uferbereiche um".

Waschbären: Sie sehen putzig aus, haben es aber in sich: Die Waschbären. Auch sie werden massiv bejagt, denn sie sind besonders für Bodenbrüter und Schildkröten eine Gefahr, da sie Eiergelege suchen und diese fressen.

Asiatische Tigermücke: Weil sie das Dengue-Fieber, Gelbfieber und das West-Nil-Fieber übertragen kann, ist sie für Menschen eine sehr gefährliche neue Art. Sie schaffte es wohl über den internationalen Warenaustausch aus Asien nach Europa, wo sie 1979 in Albanien das erste Mal auftauchte. Seitdem verbreitet sie sich nach Norden. 2007 schaffte sie es nach Baden-Württemberg. In NRW ist sie noch nicht heimisch, doch es gibt bereits erste Vorkommen.

Ochsenfrosch: Der Ochsenfrosch wird schon lange als invasive Art geführt. Wegen seiner Größe und Gefräßigkeit stellt er eine Gefahr für viele einheimische Amphibienarten dar. Selbst die Kaulquappen dieser aus Nordamerika stammende Art werden schon 10 bis 15 Zentimeter groß. Sie haben bei uns kaum Feinde, daher sammeln Naturschützer gerne schon die Kaulquappen ein.

Marderhund: Gemeinsam mit Füchsen zählen sie zu den kleinen Vertretern der Hundeartigen in Europa. Ursprünglich kommen sie aus Asien, sie wurden in der Sowjetunion als Pelztiere gezüchtet und breiten sich seither Richtung Westen aus. Es ist nicht klar, ob sie eine Gefahr für die heimische Fauna sind, dem Deutschen Jagdverband aber gelten sie als invasiv, da sie Krankheiten und Parasiten übertragen können.

Halsbandsittich: Sie sind ein echter Hingucker und genießen viele Sympathien: die Sittichkolonien, die es in vielen Städten von NRW wie Bonn, Düsseldorf oder Köln mittlerweile gibt. Es gilt als gesichert, dass sie heimischen Arten die Nistplätze wegnehmen. Deshalb gilt die Papageienart, die auch „Kleiner Alexandersittich“ gennant wird, als potenziell invasiv.

Buchsbaumzünsler: Die Raupe dieses Schmetterlings ist sehr verfressen. Sie verursachen einen Kahlfraß am heimischen Buchsbaum. Erst vor wenigen Jahren kam er nach Europa, 2006 wurden an der Rheinebene in Baden-Württemberg die ersten Exemplare gesichtet. Da sie keine Feinde haben, breiten sich die Tiere aus Ostasien schnell aus.  

Götterbaum: Er ist ein beliebter Parkbaum und ein Gewinner im Klimawandel. Doch der Götterbaum gilt als invasiv, weil er einheimische Arten verdrängt. Der Baum, der ursprünglich aus China und Vietnam kommt, wächst schnell und nimmt damit vielen ursprünglichen Arten den Raum.

Herkulesstaude: Die wohl bekannteste invasive Pflanzenart hierzulande ist die Herkulesstaude. Sie wurde als Gartenzierpflanze eingeführt und verdrängt nicht nur heimische Pflanzen, sondern ist auch für Menschen gefährlich. Der Saft der Pflanze führt in Kombination mit Sonne zu Verätzungen auf der Haut. Das auch Riesenbärenklau genannte Gewächs wächst sehr schnell und die großen Blätter nehmen anderen Pflanzen die Sonne. Die Staude muss mit großem Aufwand gerodet werden.

Beifuß-Ambrosia: Ambrosia heißt Speise der Götter. Doch sie gilt als hochallergene Pflanze, die vor rund 150 Jahren als Vogelfutter und Saatgut aus Nordamerika nach Europa kam. Im Juni wächst diese dem Beifuß oder dem Möhrenkraut ähnliche Pflanze in die Höhe. Ihre Pollen gelten als besonders allergieauslösend. Sie kommt gut mit Trockenheit zurecht und ihre Samen zeichnen sich durch extreme Langlebigkeit aus. Das macht sie zu einem harten Gegner für einheimische Pflanzen.

Lupine: Sie stammt ursprünglich aus Amerika und hat die tolle Eigenschaft, an ihrer Wurzel Luftstickstoff zu binden, der sich im Boden anreichert und damit die Böden fruchtbarer macht. Doch das ist ein Problem für die Pflanzen, die auf Magerböden angewiesen sind wie Arnika, Knabenkraut oder die Trollblume. Außerdem verbreitet sich die Lupine sehr schnell und effektiv. Damit nimmt sie anderen Pflanzen den Raum.

Stand: 05.09.2023, 10:25 Uhr