Immer mehr SUVs unterwegs: Bleibt der Klimaschutz auf der Strecke?

Stand: 04.01.2023, 19:20 Uhr

Auf Deutschlands Straßen sind immer mehr SUVs unterwegs. Für die aus Klimaschutzgründen angestrebte CO2-Reduktion ist das alles andere als günstig.

Elektrofahrzeuge sind beliebt, aber auch klassische SUV. Das zeigen Zahlen für 2022, die das Kraftfahrtbundesamt am Mittwoch präsentierte. Demnach kamen im vergangenen Jahr quer durch alle Fahrzeugklassen insgesamt 2,65 Millionen Wagen neu auf die Straße, darunter waren rund 833.000 Elektrofahrzeuge. Und fast 30 Prozent der 2022 zugelassenen Pkw waren wuchtig aussehende Sport Utility Vehicle (SUV) - was fürs Klima eigentlich alles andere als eine gute Sache ist.

Umweltschutz hin, Umweltschutz her - die Zahl der SUVs, die auch als Geländelimousinen oder Stadtgeländewagen bezeichnet werden, steigt auf Deutschlands Straßen seit Längerem. Diese Fahrzeuge vermittelten den Insassen ein "tiefes Sicherheitsgefühl", sagt der Automobilexperte Stefan Bratzel dem WDR. "Die Menschen lieben es." Die Automobilhersteller bauten eben zum großen Teil das, was die Menschen wollen. Mit großen und schweren SUVs erzielen sie größere Erträge. "Das kann man durchaus kritisch hinterfragen, aber so ist es im Moment", so Bratzel.

SUVs verbrauchen mehr Kraftstoff

Was gegen SUVs spricht: SUVs sind im Schnitt schwerer als andere Fahrzeuge, sie sind höher motorisiert und verbrauchen mehr Kraftstoff. Sie stoßen nach Greenpeace-Angaben deutlich mehr CO2 pro gefahrenen Kilometer aus als der Durchschnitt aller anderen Pkw-Klassen.

Dabei ist gerade die drastische Reduktion von CO2 entscheidend, um Schäden für die Umwelt zu minimieren. "Solange Jahr für Jahr mehr schwere SUVs verkauft werden und die Zahl der gemeldeten Pkw auf immer neue Rekordzahlen wächst, rasen wir tiefer in die Klimakrise", sagt Greenpeace-Verkehrsexpertin Marissa Reiserer.

Aber es geht auch anders. SUVs gibt es auch als Elektrofahrzeuge. Und die haben durchaus Vorteile. "Ein kompakter elektrischer SUV ist besser als ein Verbrenner", sagt Stefan Bratzel. Zumindest, was den Umweltaspekt angeht.