Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten. Am Donnerstag Mittag fiel der Hammer für das Guerilla-Bild der Künstlerin Danai Emmanouilidis im Kölner Auktionshaus Van Ham. Es wurde für 2.800 Euro netto versteigert. Da das Auktionshaus zudem das Aufgeld (Steuern und Gebühren) spende, erhalte der Kölner Verein ArtAsyl eine Spende von insgesamt 3.700 Euro.
Der Verein "ArtAsyl" möchte Menschen mit Migrationshintergrund in der Kunst mehr Gehör verschaffen und fördert sie.
Unterm Pullover in die Bundeskunsthalle geschmuggelt
Danai Emmanouilidis hatte das Bild im September heimlich in die Ausstellung geschmuggelt - man könnte auch sagen illegal migriert. In eine Ausstellung übrigens, in der es um das Thema Migration ging. "Ich wollte schon immer mal ein eigenes Bild in ein Museum schmuggeln", sagt sie. Die Künstlerin selbst hat auch eine Migrationsgeschichte - sie hat griechisch-kroatische Wurzeln.
Aufgefallen war das überzählige Bild aber erst Anfang Oktober. Beim Abbau der Ausstellung merkte das Team, dass dort ein zusätzliches Gemälde hing.
Die Bundeskunsthalle bat die Künstlerin oder den Künstler, sich zu melden - und versprach, dass es keinen Ärger geben würde. Daraufhin meldete sich Emmanouilidis und erzählte, sie habe das Gemälde unter einem weiten Pullover in die Ausstellung geschmuggelt.
In der Ausstellung war unter anderem ein Werk von Max Beckmann zu sehen. Sein Bild "Monte Carlo" wurde einen Tag zuvor versteigert - im selben Auktionshaus wie das Guerilla-Bild, aber für etwa 1,1Millionen Euro. Beckmann lebte von 1884 bis 1950 und gilt als ein bedeutender Künstler des 20. Jahrhunderts.