Ausgetragen wird der Wettkampf in Kölns höchstem Bürogebäude, dem Köln Turm. 714 Stufen hat das Treppenhaus. 132 Meter geht es hier in die Höhe. Die schnellsten schaffen das in weniger als vier Minuten.
Jana Bank und Julia Masson treten für den Feuerwehr-Sportverein Köln an. Die beiden freiwilligen Feuerwehrfrauen werden die 39 Stockwerke aber nicht in lockerer Laufkleidung hochsteigen, sondern in voller Feuerwehrausrüstung. "Wir haben alles an, was wir auch bei Einsätzen an Sicherheitskleidung tragen", sagt Julia Masson. Dazu gehören unter anderem Helm, Sicherheitsstiefel, Pressluftflasche – insgesamt wiegt die Ausrüstung 25 Kilogramm. "Einige Kollegen steigen den Turm unter Pressluftatmung hoch. Sie haben die Atemmaske über dem Gesicht. Das machen wir nicht", berichtet Jana Bank. "Wir atmen beim Aufstieg die Umgebungsluft."
Feuerwehrleute aus ganz Deutschland nehmen am Kölner Treppenlauf teil. Und es sind Sportler aus ganz Europa dabei, die den Treppenlauf in Laufkleidung absolvieren. Die aus Deutschland stammenden Teilnehmer tragen die Deutsche Meisterschaft aus.
Teamarbeit und Training für Einsätze
Jana Bank und Julia Masson kommt es bei dem Treppenlauf auf die Teamarbeit an und aufs Training für ihre Einsätze bei der Freiwilligen Feuerwehr im Kölner Stadtteil Lövenich.
"Julia läuft vorne, ich hinter ihr", erklärt Jana Bank. "Wir müssen aufeinander Acht geben, genau wie bei Einsätzen. Und wir motivieren uns gegenseitig".
Bei Brandeinsätzen in Hochhäusern tragen Feuerwehrleute meist noch wesentlich mehr Gewicht. Denn zu Schutzausrüstung und Atemgerät gehören noch die Axt und Körbe mit Schläuchen. "Das sind dann bis zu 50 Kilogramm, die wir tragen müssen. Da muss man schon fit sein", sagt Julia Masson.
Nicht der erste Treppenlauf
Die beiden Feuerwehrfrauen treten nicht zum ersten Mal zu Treppenlauf an. Julia Masson läuft seit fünf Jahren bei solchen Events mit. Jana Bank absolviert heute ihren vierten Lauf.
Anders als viele andere Feuerwehrleute kommen die beiden noch mit Tempo die letzte Treppe im Kölnturm hoch. Tief durchatmen müssen sie aber trotzdem am Ziel. Während andere Feuerwehrleute erschöpft zusammensacken, halten sich die Frauen von der Freiwilligen Feuerwehr Köln-Lövenich auf den Beinen. Beide haben sogar ein Lächeln im Gesicht. "Das hat gut geklappt, Julia hat am Anfang sogar jeweils zwei Stufen auf einmal genommen", sagt Jana Bank. "Wir waren vielleicht nicht ganz so schnell wie im vergangenen Jahr. Aber es hat Spaß gemacht, dabei zu sein."