Studie zur EU-Wahl: Viele Wähler unentschlossen

Stand: 26.04.2019, 08:48 Uhr

  • Online-Befragung der Bertelsmann-Stiftung
  • Extreme Parteien mobilisieren erfolgreicher
  • Wahlentscheidung bei Wählern noch offen

Kirchen, Gewerkschaften, Politiker: Sie alle warnen seit Monaten vor einem Rechtsruck in Europa. Am Freitag (26.04.2019) stellt die Bertelsmann-Stiftung Ergebnisse einer EU-weiten Befragung vor, die sich mit dem Thema beschäftigt. Anlass ist die EU-Wahl, die in einem Monat stattfindet.

"Kein gutes Zeichen für die Demokratie"

Mehr als zwei Drittel der Befragten wissen derzeit lediglich, wo sie ihr Kreuz nicht machen wollen. Das sei kein gutes Zeichen für die Demokratie, meint Robert Vehrkamp, Mitautor der Bertelsmann-Studie:

"Wir sehen schon seit Jahren, dass immer mehr Menschen nicht aus einer positiven Parteiidentifikation heraus ihre Wahlentscheidung treffen, sondern aus einer Art Anti-Haltung. Sie wissen also sehr genau, was Sie nicht wollen - aber nicht mehr so ganz genau, was sie im positiven Sinne wollen."

Rechte Parteien könnten profitieren

Diese Entwicklung kommt besonders rechten Parteien zugute, so Studien-Autor Vehrkamp. Entsprechende Hinweise finden sich in der von ihm durchgeführten Studie: Demnach identifizieren sich 10 Prozent der Befragten klar mit einer rechtspopulistischen oder rechtsextremen Partei.

Menschen würden solche Parteien wählen, wenn die "etablierten Parteien" sie nicht hinreichend vertreten, so Vehrkamp.

Für die Studie wurden im Januar insgesamt 23.000 Menschen in den zwölf größten EU-Ländern online befragt.

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