Einem Mann wird Botox gespritzt

Die Welt der Beauty-Docs – Wie gefährlich ist das Geschäft mit Botox?

Stand: 21.03.2025, 18:01 Uhr

Immer mehr Menschen lassen sich Botox spritzen - vor allem jüngere. Illegale Anbieter ohne eine qualifizierte Ausbildung locken in den Sozialen Medien mit niedrigen Preisen. Doch wie riskant ist das?

Stirn- und Zornesfalten glätten, Augenbrauen liften: Immer mehr Menschen lassen sich Botox spritzen. Vor allem jüngere. Botox ist der zweitbeliebteste Beauty-Eingriff nach der Augenlidstraffung. Und dabei kommen nicht immer ausgebildete Ärztinnen und Ärzte zum Einsatz, sondern teilweise auch illegale Anbieter.

Botox ist ein Nervengift, das für Menschen tödlich sein kann, auch wenn es auf die Menge ankommt. Trotzdem wird es in der Medizin schon seit den 1980er Jahren eingesetzt. Besonders bekannt ist es für seine Falten vermindernde Wirkung als Mittel gegen die Zornesfalte, Stirnfalten oder Lachfalten. Das Nervengift lähmt die Gesichtsmuskeln an bestimmten Stellen und verhindert so die Faltenbildung.

So gefährlich ist Botox

In kleinen Mengen ist Botox meist nicht schädlich, zumindest nicht langfristig. Aber es kann zu kurzfristigen Komplikationen kommen, zum Beispiel zu Entzündungen und Blutergüssen. Ein hängendes Augenlid kann auch eine Folge sein, weil das Botox "rutscht".

Botox ist ein verschreibungspflichtiges Medikament. Deshalb dürfen nur ausgebildete Ärzte Botox spritzen. Es gibt aber auch etliche illegale Anbieter, die auf Instagram und Co. mit günstigen Preisen locken.

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nah dran – die Geschichte hinter der Nachricht 21.03.2025 20:07 Min. Verfügbar bis 21.03.2026 WDR Online


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Das Geschäft mit illegalen Botox-Studios

Illegale Anbieter sind oft eben keine Ärzte, sondern zum Beispiel Heilpraktiker oder Menschen ganz ohne medizinische Ausbildung. Das ist nicht zulässig und teilweise eben auch gefährlich – unter anderem, weil das Botox vom Schwarzmarkt gekauft wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die behandelnden Personen keine Ausbildung haben.

WDR-Reporter Timm Giesbers schaut in die Kamera

WDR-Reporter Timm Giesbers

Timm Giesbers war für eine Doku mit versteckter Kamera in illegalen Botox-Studios und hat sich angeschaut, wie gefährlich das Nervengift in den falschen Händen ist. Oft geben die Behandlerinnen an, Heilpraktikerinnen zu sein. Aber auch die haben keine Erlaubnis, Botox zu spritzen.

Wir haben die Heilpraktiker-Verbände in Deutschland angefragt und die haben gesagt: 'Um Gottes Willen, auf gar keinen Fall. Wenn Ihnen ein Heilpraktiker Botox anbietet, dann rennen Sie. Wir machen das nicht'. Timm Giesbers, WDR-Reporter

Auch plastische Chirurgen warnen davor, sich in illegalen Botox-Studios behandeln zu lassen. Auch wenn Komplikationen wie Blutungen oder Schwellungen oft nur von kurzer Dauer sind, können sie nicht adäquat behandelt werden, wenn die Behandlung nicht durch einen Arzt erfolgt. Nur Ärztinnen und Ärzte sind dafür ausgebildet, sich um ihre Patienten zu kümmern, wenn was schiefgeht.

Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt niemand - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.

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